RWE II - Niederwenigern

Nur noch ein Zweikampf an der Spitze

Die Vorzeichen vor dem Verfolgerduell waren vielversprechend. Schließlich empfing die Reserve der Rot-Weissen, punktgleich mit dem Tabellenführer ESC Rellinghausen und nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses auf Platz 2, die drittplatzierten Sportfreunde aus Niederwenigern. Das Spiel sollte dann halten, was die Tabellenkonstellation versprach. In einer rassigen Partie siegten die Hausherren schlussendlich deutlich mit 4:1 (1:0) und können sich somit weiterhin berechtige Hoffnungen im Aufstiegskampf machen. Für die Sportfreunde dagegen ist nach der Pleite die Tabellenspitze unerreichbar.

Indes war bereits vor dem Spiel klar, dass den Sportfreunden nur ein Sieg an der Seumannstraße helfen würde, um im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitzureden. "Unser primäres Saisonziel war der Klassenerhalt, den wir in der letzten Saison denkbar knapp sichern konnten, meine Mannschaft ist da weit über dem Soll", hatte Sportfreunde-Coach Jürgen Margref vor dem Anpfiff jedoch den Druck von seiner Mannschaft genommen. Den besseren Start in die Partie erwischten dann auch die Hausherren, die in der Anfangsphase eindeutig spielbestimmend waren. In Minute 19 wurden die rot-weissen Bemühungen belohnt: Kapitän Damian Bartsch schlenzte das Leder in den Lauf von Toptorjäger Berkay Öz, der frei vor dem Tor die Nerven behielt und die Führung besorgte. Mit dem 1:0 sollte es schließlich auch in die Halbzeit gehen.

Yildrim mit Klasse

Niederwenigern kam mit Elan und zwei frischen Kräften aus der Pause. Das sollte sich sogleich auszahlen. Der eingewechselte Sascha Friedrich schoss im Strafraum einen Verteidiger der Hausherren an, Schiedsrichter Dalibor Guzijan entschied sofort auf Handelfmeter - eine zumindest strittige Entscheidung. "Über den Elfmeter kann man schon trefflich diskutieren", fand auch RWE-Coach Holger Stemmann. Das war den Gästen jedoch herzlich egal, Fabian Feldmann verwandelte zum Ausgleich (55.). Anschließend hatten die Sportfreunde Oberwasser, das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite.

Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nickte Innenverteidiger Pascal Thomas ungehindert ein (59.), Rot-Weiss war wieder in Front. "Nach dem Ausgleich wollten wir auf jeden Fall gewinnen und sind voll in die Offensive gegangen, deswegen haben wir auf Dreierkette umgestellt. Rot-Weiss ist so gut, dass sie uns dann gnadenlos ausgekontert haben", konstatierte Dietmar Klinger, der mit Margref ein Traingergespann bildet, nach dem Abpfiff. Diese Klasse repräsentierte vor allen Dingen Murat Yildrim. Bei einem Konter der Hausherren narrte der Flügelflitzer gekonnt seinen Gegenspieler und schob zur 3:1-Führung ein (79.). Dies sollte jedoch nicht sein letzter Streich gewesen sein, kurz vor Schluss schnürte Yildrim mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck den Doppelpack (87.) und sorgte damit gleichzeitig für den Endstand.

"Es war wie erwartet ein unglaublich intensives Spiel - eine harte Nuss – deswegen bin ich umso stolzer, dass wir es so gelöst haben", urteilte nachher ein zufriedener Coach Stemmann, der auch die Höhe des Ergebnisses "in Ordnung" fand. "Unser Ziel bleibt weiterhin der Aufstieg", erklärte der Trainer abschließend. Dieser wird nun zwischen den Rot-Weissen und dem ESC Rellinghausen ausgemacht werden, der Primus konnte seinerseits einen 5:1-Heimsieg feiern. Somit sind beide Mannschaften weiterhin punktgleich, es bleibt also spannend!