Landesliga Westfalen 2
0:0 – das kling bestenfalls nach einer spröder Taktikschlacht für Systemfanatiker und schlimmstenfalls nach einem Grottenkick der schlecht zu verkaufenden Marke „Not gegen Elend“. Die torlose Punkteteilung zwischen der Reserve der Sportfreunde Siege und dem Hasper SV lässt sich jedoch keiner der beiden Kategorien zuordnen. Im Schatten des Leimbachstadions lieferten sich beide Teams ein abwechselungsreiches, mitunter fast hochklassiges Spiel.
Dröschede fast im Ziel
Werner Benkert, Trainer des HSV, gab hinterher zu, dass dies in erster Linie an den Gastgebern lag, die mit einiger Unterstützung aus dem NRW-Liga-Kader angetreten waren. „Das war die beste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben. Das war ein echtes Feuerwerk, das die auf den Rasen gebracht haben. Es war ein Bombenspiel, aber auch, weil wir richtig gut mitgespielt haben, in der zweiten Halbzeit sogar etwas besser waren.“ Obwohl Haspe nun schon zum siebten Mal ohne Dreier blieb und durch den 2:0-Sieg des BSV Menden beim TSV Weißtal auf einen direkten Abstiegsplatz rutschte, bleibt Benkert gelassen: „Wir spielen noch gegen Kierspe, Salchendorf, Menden und Schwerte. Das sind die entscheidenden Spiele.“
Im Aufstiegskampf könnte schon am kommenden Wochenende die erste Entscheidung fallen, denn Borussia Dröschede steht unmittelbar vor der direkten Korrektur des Westfalenliga-Abstiegs im letzten Jahr. Beim 3:1 gegen Rot-Weiß Hünsborn bewies die junge Elf von Alen Terzic einmal mehr, welch unglaublicher Wille ihn ihr steckt. Erst in der 84. Minute glich Serafettin Öztop die Gäste-Führung aus, Sahin Yildirim und Arif Et machten dann per Doppelschlag den Dreier perfekt. Der Vorsprung auf Tabellenplatz drei, der derzeit vom SV Rothemühle (3:0 gegen den SC Hennen) belegt wird, beträgt schon elf Punkte.
Unübersichtlicher Kampf um Platz drei
Das Rennen um selbigen scheint derweil eine echte Massenveranstaltung zu werden, denn selbst Rot-Weiß Hünsborn hat als Zehnter nur vier Punkte weniger auf dem Konto als das Team aus Wenden. Raushalten aus der unübersichtlichen Gemengelage will sich der SV Hohenlimburg, der nach dem 1:1 gegen die SpVg. Hagen 11 weiterhin souverän auf den zweiten Platz zusteuert.
Landesliga Westfalen 3
„Ein paar graue Haare mehr“, hatte Franko Pepe nach dem 4:3-Erfolg seines SV Sodingen beim WSV Bochum auf seinem Haupt ausgemacht, immerhin hatten seine Schützlinge zuvor ein eigentlich sicheres Spiel zu einer kleinen Nervenschlacht werden lassen, denn fünf Minuten vor Schluss gelang dem WSV der Anschlusstreffer, was bei den Hernern noch einmal Unruhe aufkommen ließ. „Im Endeffekt ist das aber vollkommen egal“, gab Pepe zu Protokoll. „Theoretisch sind wir noch nicht durch, aber wir haben jetzt eine gute Ausgangslage.“
Herne nur einmal im Pech
In der Tat: Mit nunmehr 34 Punkten rangiert der SVS auf Rang acht und hat überdies acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Spannung ist im Tabellenkeller aber weiterhin ausreichend geboten, denn neben dem WSV verloren auch die Tabellennachbarn von Weitmar 45 (1:2 gegen den SV Höntrop) und Fortuna Herne ihre Partien. Letztere lieferten bei Ligaprimus SW Wattenscheid zwar eine bonfortionöse Abwehrschlacht, kassierten am Ende aber doch den einen, entscheidenden Gegentreffer. Lebenszeichen sendeten derweil SW Eppendorf (4:2 gegen den Hombrucher SV) und der VfB Waltrop (1:1 gegen den SV Herbede).
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So geht's »Mengede feiert – aber zu früh
Bereits am Samstag startete Mengede 08/20 seine großes Aufstiegssause und läutete damit den Party-Marathon in Dortmund ein. Die Elf von Mario Plechaty siegte gegen Arminia Marten mit 4:0 und feierte anschließend ausgelassen den Sprung in die Verbandsliga. Aber auch zurecht? Nicht ganz zumindest, denn Platz drei ist dem Team zwar nicht mehr zu nehmen, der könnte aber weiterhin – abhängig von der Abschlusstabelle der NRW-Liga und den Relegationsspielen zur Regionalliga – nur zu einer Relegation berechtigen, bei der einer der fünf Drittplatzierten aller Landesliga-Staffeln auf der Strecke bleibt. „Uns wurde am Freitag mitgeteilt, dass alle Tabellendritten sicher aufsteigen. Ich bin dann los, habe über Nacht noch die Aufstiegs-T-Shirts drucken lassen und alles organisiert“, erzählt Michael Schulz, 1. Vorsitzender des Vereins. Da Mengede aber ohnehin wohl alle Spiele verlieren müsste, um Platz zwei noch zu verspielen, muss sich der Klub keine Sorgen machen, am Ende mit langen Gesichtern dazustehen.
Platz drei verteidigt übrigens weiterhin der SV Zweckel, der gegen Schlusslicht FC 96 Recklinghausen wenig Mühe hatte und einen 5:1-Erfolg feierte. Der TuS Stockum baute unterdessen seinen vierten Rang durch einen 2:1-Sieg gegen Teutonia SuS Waltrop aus.
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