Denn seit Anfang des Monats die zweite Elf des TSV Türkiyemspor Lintfort dem Referee Betrug unterstellte (RS berichtete) schlägt das Thema im Kreis Moers hohe Wellen. Und nun findet sich mit der dritten Elf des VfL Repelen sogar ein Team, das sich vom gleichen Schiedsrichter ebenfalls benachteiligt fühlt.
"Der Coach unserer dritten Mannschaft, Asim Öztamur, ist neulich an mich heran getreten und hat mir von unfairen Bemerkungen des Unparteiischen Mintas berichtet, die dieser vor einer Partie gegenüber Herrn Öztamur geäußert haben soll", bestätigt VfL-Fußballobmann Georg Gaidt und schiebt nach: "Spekulationen, die dahin gehen, dass wir ebenfalls Beschwerde gegen Herrn Mintas eingelegt haben, beziehungsweise sportgerichtlich gegen ihn vorgehen möchten, sind falsch." Der Funktionär weiter: "Ich werde bei der nächsten Gelegenheit zunächst einmal persönlich mit dem Schiedsrichter sprechen und ihn mit den Vorwürfen konfrontieren.“
In Lintfort ist man da bereits ein Schritt weiter. Hier haben die Verantwortlichen tatsächlich sportjuristische Schritte eingeleitet. "Wir haben unseren Staffelleiter Enes Krupic, sowie die Verantwortlichen Herren bei der Kreisspruchkammer informiert", bestätigt Muhamet Memeti, Co-Trainer beim TSV und ergänzt: "Wir haben mit keinem anderen Schiedsrichter im Kreis solche Erfahrungen machen müssen. Eine solche Frechheit wollen wir uns nicht gefallen lassen."
Derweil ist man bei der zuständigen Kreisspruchkammer über die Angelegenheit bereits informiert: "Bei uns ist sowohl ein Anruf eines Türkiyemspor-Verantwortlichen eingegangen, als auch ein schriftlicher Bericht von Staffelleiter Krupic", bestätigt Heinz Kremers, stellvertretender Vorsitzender der Kreisspruchkammer.
So weit so gut. Wie aber geht es nun weiter? "Die Kreisspruchkammer wird sich so schnell wie möglich der Sache annehmen", verspricht Kremers und schiebt nach: "Ich kann für den Kläger nur hoffen, dass an der Sache auch irgendetwas dran ist. Die schießen ja wirklich mit dicken Kugeln."
Nicht schießen, aber weiter pfeifen wird auf alle Fälle Schiedsrichter Mintas: "So lange hier lediglich ein Verdacht besteht, stellt sich die Frage einer Suspendierung von Herrn Mintas doch gar nicht", bekräftigt der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses im Kreis 7, Thomas Primon und stellt klar: "Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat. So lange nichts bewiesen ist, gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung."
Und so bekräftigt „Hauptdarsteller“ Mintas dann auch: „Die Sache wird vor Gericht entschieden. Bis dahin möchte ich die Geschichte nun nicht mehr kommentieren.“ Das letzte Kapitel im "Fall Mintas" ist also noch lange nicht geschrieben.