Keiner hatte sie auf der Rechnung. Der Dritte der Kreisliga A 1 TuSpo Saarn sorgte in der Halle Mülheim für die Sensation der 46. Auflage des Turniers. Die junge Truppe um Trainer Thomas Stedter überzeugte auf ganzer Linie und erreichte vollkommen überraschend Platz drei. Der Start gegen den Bezirksligisten und späteren Finalisten Mülheimer SV ging noch mit 0:3 verloren. Im Spiel gegen den SC Croatia lag Saarn schnell mit 0:2 hinten. Doch die Mannschaft schaffte das Comeback und siegte mit 4:2. Der Knackpunkt im Turnier. “Gegen Croatia sind wir super schlecht gestartet und hatten Unsicherheiten drin. Mit dem ersten Tor des Turniers haben die Jungs aber Selbstvertrauen bekommen”, formulierte Co-Trainer Christian Werle den Mentalitätsumschwung bei seiner Mannschaft.
Gegen den Turniersieger nicht verloren und Speldorf besiegt
Nach einem 2:1-Sieg gegen Bezirksligist SV Heißen und einem 1:1 gegen den Dümptener TV war dann klar, dass TuSpo in der Zwischenrunde steht. Die Gruppe hatte es mit dem späteren Sieger Mülheimer FC und dem Oberligisten VfB Speldorf jedoch in sich. Die beiden ersten Plätze schienen unerreichbar. Doch Saarn begehrte gleich im ersten Spiel gegen den MFC auf, als man dem Turniersieger seinen einzigen Punktverlust zufügte. “Wir sind da wirklich viel besser im Spiel gewesen als noch zu Beginn der Vorrunde. Die Jungs haben super dagegenhalten”, lobte Trainer Thomas Stedter zurecht.
Nach einem überzeugenden Sieg gegen den SV Raadt bekam der A-Ligist dann seinen Showdown gegen den Serien-Sieger VfB Speldorf. “Die müssen gegen uns gewinnen, sonst sind sie raus. Das kommt unserem Spiel zugute”, stellte Stedter vor der großen Partie fest. Tatsächlich zeigte seine Mannschaft dann ihre beste Turnierleistung und besiegte den VfB mit 2:0. Die innogy-Halle bebte. “Ich bin hochzufrieden”, zeigte sich auch Stedter begeistert.
Kabinenparty nach Neun-Meter-Krimi gegen Mintard
Der Traum vom großen Finale blieb für Stedter und seine Mannschaft dann aber nur ein Traum, denn auch beim zweiten Aufeinandertreffen mit dem Mülheimer SV gingen seine Schützlinge als Verlierer vom Platz. Direkt im Anschluss musste man dann im Neun-Meter-Schießen gegen Bezirksliga-Spitzenreiter BW Mintard ran. Psychologisch eine ganz schwere Situation. „Ich habe den Jungs nochmal im Kreis gesagt, dass sie ein super Turnier gespielt haben. Ich wollte ihnen die Enttäuschung nehmen“, erklärte Stedter.
Am Ende hielt der Torwart des Turniers Dennis Töpfer Platz drei fest. Der Überraschungs-Triumph wurde dann laut singend und tanzend in der Kabine beim Hit von Peter Wackel „Schwarze Natascha“ gefeiert. „Es war die jüngste Mannschaft, mit der wir je angetreten sind. Der Erfolg ist deshalb umso schöner“, resümierte Stedter die Sensation des Turniers. Autor: Philip Ronden