Über 200 Zuschauer verwandelten den Ascheplatz an der Emscherstraße in Herne zu einem echten Fußballfest. Im letzten Spiel der Saison in der Kreisliga A ging es für Firtinaspor Wanne um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga. Mit einem Sieg gegen die SG Castrop wäre der Tabellenführer ohnehin nicht mehr vom Thron zu stoßen gewesen, bei einem Unentschieden oder gar einer Niederlage hätte Firtinaspor auf einen Patzer von Verfolger Marokko Herne hoffen müssen. Doch von der ersten Sekunde an zeigten sich die Gastgeber hoch motiviert und hellwach. Bereits nach 15 Sekunden (!) erzielte Yunus Akdeniz das 1:0 - ein perfekter Start. Auch im weiteren Spielverlauf war Firtinaspor bissiger, cleverer und besser als der Kontrahent aus Castrop-Rauxel. Anil Yilmaz, Serdar Kutucu und ein Eigentor schraubten das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 4:0 hoch. Die Entscheidung war somit schon vor dem zweiten Durchgang gefallen. Erneut Yilmaz und Kutucu sowie der eingewechselte Erdal Bastürk trafen schließlich zum 7:0-Endstand.
"Das ist ein sehr sehr schönes Gefühl!"
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel dann auch keine Grenzen mehr. Die Zuschauer feierten und die Spieler ließen ihren Emotionen freien Lauf: Pyro-Show, Sektduschen und Umarmungen prägten das Bild an der Emscherstraße. "Das ist ein sehr, sehr schönes Gefühl! Vor so einer Kulisse aufsteigen und Meister werden - was will man mehr?", freute sich Blitz-Torschütze Yunus Akdeniz. Sein Trainer Cevdet Zurel äußerte sich da etwas sachlicher: "Es ist ein erlösendes Gefühl. Der Vorstand hat vor der Saison als Ziel vorgegeben, dass wir oben mitspielen sollen. Wenn es drauf ankam, waren wir da und ich denke, dass wir unsere Aufgaben einigermaßen gut gemacht haben. Wir haben mehr erreicht, als wir uns eigentlich vorgenommen hatten."
Serdar Kutucu mit 36 Treffern bester Torschütze der Liga
Somit kehrt Firtinaspor nach nur einem Jahr Abwesenheit zurück in die Bezirksliga. Auch Top-Torjäger Serdar Kutucu, der sich mit insgesamt 36 Toren bester Torschütze der Liga nennen darf, wird dann mit dabei sein. "Ehrlich gesagt haben wir schon damit gerechnet, dass wir den Aufstieg in diesem Jahr packen können. Natürlich hatten wir in dieser Saison oft Probleme mit Verletzten und anderen Ausfällen, aber wir waren die spielstärkste Mannschaft und sind verdient aufgestiegen", zeigte sich der Kapitän zufrieden.
Die obligatorische Aufstiegsfeier wurde übrigens auf der heimischen Sportanlage ausgetragen. Während sich Yunus Akdeniz einen langen Abend erhoffte - "Wir feiern erstmal mit den Zuschauern und danach bin ich für alles offen" -, trat sein Coach Zurel etwas auf die Bremse: "Ich bin eher der ruhigere Typ. Ich hoffe, dass auch ohne Alkohol gefeiert wird, weil in vier Tagen Ramadan ist." Wer am Ende den richtigen Riecher hatte, wird wohl ein Geheimnis bleiben.