Holger Kastner, Sportlicher Leiter und Vorsitzender Seniorenfußball in einer Person beim Bochumer Traditionsclub, blickt im Gespräch mit RS auf die abgelaufene Spielzeit zurück und stellt sich den Fragen zur bevorstehenden Saison. Wie ist die Saison aus Ihrer Sicht gelaufen? Wurden die ausgesprochenen Ziele erreicht? Unser Ziel oben mitzuspielen ist nicht erreicht worden. Anfang und Mitte der Saison sind wichtige Leistungsträger verletzungsbedingt ausgefallen und haben ein riesiges Loch hinterlassen. Spielertrainer Daniel Kaczor (Syndesmosebandabriss), Pascal Sperlich (Kreuzbandriss), Klaus Andoh (Knöchelverletzung und Ermüdungsbruch), Florian Nittka (Knieverletzung), Frank Soborowski (Aduktorenverletzung) und weitere kleine Verletzungen bei einigen weiteren Spielern machten es quasi unmöglich unsere gesteckten Ziele zu realisieren. Gibt es trotz der nicht erreichten Ziele auch positive Dinge zu berichten? Trotz der vielen Verletzungen hatten wir auch allen Grund stolz auf unsere Mannschaft zu sein. Gegen die, zum jeweiligen Zeitpunkt, Tabellenführer SV Herbede II und TuS Heven II konnte unser Team jeweils mit einem deutlichen Sieg überzeugen. Eine Enttäuschung war hingegen das erste Rückrundenspiel gegen den SC Werne, welches wir deutlich verloren haben. Wenn wir alle Spieler an Bord gehabt hätten, wer weiß, wo wir am Ende gestanden hätten. Aber so ist Fußball. Fakt ist, dass wir trotzdem als beste Mannschaft des Bochumer Osten abgeschnitten haben. In unserem Ortsteil zählt dies bereits als Erfolg. Der Kreis Bochum hat die beiden Staffeln eingeteilt. Wie schätzen Sie die neue Gruppe ein? Im Vorstand waren wir uns ziemlich sicher, dass die Einteilung genau so verlaufen wird, wie sie es dann auch ist. Wir dürfen uns auch in diesem Jahr wieder auf hochinteressante Derbys gegen den WSV, Langendreer 07 und den TuS Kaltehardt freuen. Die anderen Ost-Clubs sind ja abgestiegen. Leider müssen wir jetzt weitere Strecken fahren. Hattingen und Dahlhausen ist für uns schließlich nicht eben um die Ecke. Spielerisch kann ich die neuen Clubs noch überhaupt nicht einschätzen. Im Verlauf der Saison wissen wir mehr.
Im letzten Jahr konnte man die vielen Verletzungen nicht kompensieren. Gibt es für die neue Spielzeit personelle Änderungen? Wer kommt? Wer geht? Oilid Hammouda (PSV Bochum), Sascha Homberg (BW Grümerbaum) und Lukas Nebe (SpVgg. Gerthe II) werden uns verlassen. Alle Spieler waren langjährig im Verein. Nebe stammt sogar aus der eigenen Jugend. Wir sprechen von einem nicht gern gesehenen Abschied bzw. Wechsel. Aber auch da gilt der Spruch: man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Als externe Neuverpflichtung zählen bisher nur Patrick Heuer Fernandes (WSV Bochum) und Munzur Isik (TuS Hordel A-Jugend). Patrick spielte bereits vor seinem Wechsel in die Landesliga zum WSV bei uns. Auch Munzur kennt vor allem die internen Neuzugänge. Mit Tobias Kastner, Dersim Elbüstü und Phutti Khamphima hat er hier in Langendreer zusammen bei den Minikickern angefangen. Alle Zugänge können mit dem Ball umgehen und uns sicherlich auf den verschiedenen Positionen verstärken. Weitere Neuzugänge sind in konkreter Planung, aber noch nicht spruchreif.
Als Neuzugänge kann man auch das neue Trainerteam ansprechen, oder? Das ist richtig. Nach dem plötzlichen Karriereende von unserem bisherigen Spielertrainer Daniel Kaczor bestand hier natürlich Handlungbedarf. Mit Fadil Salkanovic konnten wir einen Trainer verpflichten, der selbst bereits höherklassig gespielt hat und auch bereits eine Co-Trainer Tätigkeit ausgeübt hat. Zur Not kann er auch noch selbst spielen, will dieses aber unseren Jungs überlassen. Mit Thorsten Corthals steht Fadil ein erfahrener Co zur Seite, der ebenfalls in seiner aktiven Zeit höherklassig spielte, bis er verletzungsbedingt die Schuhe an den berühmten Nagel hängen musste. Wir werden mit diesem Team in dieser Saison bestimmt noch viel Positives erleben!
Personell sind damit die Weichen gestellt. Wo soll denn nun die Reise hingehen? In der kommenden Saison werden sich die Vereine zunächst einmal neu formieren müssen, da die wenigsten gegeneinander gespielt haben. Für uns sind das mal eben zehn neue Vereine, die nicht in der A3 waren. Von daher ist es schwer zu bestimmen, wohin die Reise geht, allerdings sollte das obere Drittel der Tabelle mit einem einstelligen Tabellenplatz das Ziel sein.