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Nächste Absage nach rechtsradikalen Posts – "Ausbaden, was ein Spieler tat"

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Foto: Martin Möller /Funke Foto Services.
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Wegen rechtsradikaler Posts in den Sozialen Netzwerken tritt auch Westfalia Bochum gegen den WSV Bochum nicht an. Der Spieler postet weiter.

Eigentlich wäre das Aufeinandertreffen zwischen dem Werner SV und Westfalia Bochum die Top-Begegnung des 15. Spieltags in der Kreisliga C gewesen.

Doch wie bereits SK Bochum 11 und Eintracht Grumme II will auch der Tabellenfünfte nicht gegen den WSV (2.) spielen. Der Grund: Ein Spieler des Vereins hat in Sozialen Medien rechtsextreme Inhalte gepostet.

"Wir werden zu den anderen Vereinen halten. Alles andere wäre unkollegial", betont Westfalia-Spielertrainer Haci Arpe im Gespräch mit der "WAZ" "Das Spiel wäre für uns sehr wichtig, aber wir wollen ein zusätzliches Zeichen setzen." Damit bekommt die Geschichte um den WSV-Akteur ein weiteres Kapitel.

Begonnen hat sie mit dem Verzicht des SK Bochum 11, der öffentlichkeitswirksam auf Aktivitäten des Spielers im Netz hingewiesen hatte. So hatte er unter anderem mit der Reichsflagge in den Farben (schwarz-weiß-rot) posiert und ein Foto von der wissenschaftlich kommentierten Ausgabe von Adolf Hitlers "Mein Kampf" – begleitet von den Worten "Happy Birthday" – sowie ein Foto mit dem Zusatz "Ich hasse Zecken" gepostet. Screenshots davon liegen der "WAZ" vor, der Name ist auch bekannt.

Mit dem letzten Post hatte er sich gegen die Antifa gewendet, darauf lässt der Inhalt des Bildes schließen. Die "Antifaschistische Aktion" Bochum hatte sich öffentlich mit dem SK Bochum 11 solidarisiert, der Spieler griff den losen Zusammenschluss autonomer Linker in den vergangenen Tagen erneut an und ließ über eine Instagram-Story wissen: "Die Tränen der Antifa sind mein Gleitmittel." Auf mehrfache Anfragen der "WAZ" hat der betroffene Spieler bisher nicht reagiert.

Der SK Bochum hatte den WSV vor der für den 3. November angesetzten Partie kontaktiert mit der Bitte, dass der Spieler gegen den SK Bochum nicht spielen solle. Als der WSV dieser Bitte nicht entsprach, sagte der SK Bochum das Spiel ab. Genau das tat auch Grumme, und das will nun auch der nächste Gegner des WSV – Westfalia Bochum – machen.

Gegenüber dieser Redaktion hatte der WSV nach der ersten Absage eine Stellungnahme geschickt, sich dabei aber nicht von den Aktivitäten des Spielers distanziert. Unter anderem heißt es in dem Schreiben: "Wir glauben, dass die individuellen Lebensumstände der Mitglieder keinen Einfluss auf ihre Fähigkeiten und ihren Einsatz im Verein haben sollten. Solange jeder die Werte des Respekts, der Teamarbeit und des Fair Play beachtet, sehen wir keinen Grund, das private Leben in die sportliche Bewertung einfließen zu lassen."

Betroffener Spieler ist Westfalia Bochum bekannt

Haci Arpe von Westfalia Bochum hat gemeinsam mit der Mannschaft und seinem Verein die Entscheidung getroffen, nicht gegen den WSV anzutreten – was ihm schwerfällt. "Ich weiß, dass auch die Werner Spieler gern antreten würden. Die haben auch keine Lust, jede Woche drei Punkte zu bekommen, ohne was dafür zu machen. Aber sie müssen jetzt das ausbaden, was ein Spieler gemacht hat."

Den Spieler, um dessen Aktivitäten es geht, kenne er. "Es hat mich überrascht, dass er so etwas macht", sagt Arpe. "Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat." Von einer anderen Stelle bei Westfalia Bochum heißt es, der Akteur sei in der Vergangenheit häufiger wegen Äußerungen aufgefallen, die auf eine rechtskonservative Haltung schließen lassen.

So oder so: Die Personalie bleibt ein Gesprächsthema, die ersten Vereine haben sich mit SK Bochum solidarisiert. Westfalia-Spielertrainer Arpe fordert nun: "Langsam muss auch unser Fußball-Verband etwas sagen."

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