Der Schiedsrichter brach die Partie in der Halbzeit ab, da er von von Al Arz-Spielern angegangen worden sei. RevierSport fragte bei den beteiligten Vereinen nach. Zudem kommt mit Dennis Herrmann ein weiterer Trainer zu Wort, der in der Rückrunde mit seinen Ballfreunden Bergeborbeck bereits auf Al Arz Libanon traf. Während Nemr Fakhro, der Präsident der "Zedern", die Schuld ausschließlich beim Schiedsrichter sieht, zeigen sowohl Herrmann als auch Katernbergs Coach Predrag Crnogaj Verständnis für die Entscheidung des Unparteiischen.
Predrag Crnogaj, DJK Katernberg 19: "Wir sind an der ganzen Sache unbeteiligt. Ich stand fünf, sechs Meter von der Aktion entfernt und muss sagen, dass die Al-Arz-Spieler es übertrieben haben. Man kann sich immer beim Schiri beschweren, aber das sollten dann der Kapitän, vielleicht noch ein Spieler machen. Hier wurde meiner Meinung nach eine Grenze überschritten. Al-Arz ist mit neun Feldspielern und dem Torhüter - ein Spieler hatte bereits während der ersten Halbzeit Gelb-Rot gesehen - auf den Schiri gestürmt. Und das war keine Unterhaltung, sondern eher schwere Vorwürfe und Beschimpfungen. Der Schiedsrchter hat Al-Arz wohl zum ersten Mal gepfiffen und hat sich nach dieser Szene einfach nicht mehr sicher gefühlt. Er hat das Spiel abgebrochen und damit ein Zeichen gesetzt. Schiedsrichter machen Fehler, sollten aber respektiert werden. Alle Menschen haben Respekt verdient. Und mit zehn Mann auf eine Person zuzugehen und diese zu beschimpfen, ist einfach zu heftig."
Nemr Fakhro, erster Vorsitzender Al-Arz Libanon: "Der Schiedsrichter hat das Spiel auf dem Weg zur Kabine abgebrochen. Einige Spieler von uns haben sich noch auf dem Gang in die Halbzeitpause über die zwei Platzverweise und den nicht berechtigten Elfmeter geärgert und mit dem Schiedsrichter über die Situationen diskutiert. Daraufhin hat der völlig überforderte Unparteiische das Spiel abgebrochen. Die Verantwortlichen von Katernberg 19 - dafür mein größter Respekt an die 19-Funktionäre - und wir haben versucht den Schiedsrichter nochmals umzustimmen, um das Spiel weiter zu führen. Denn alle Beteiligten fanden den Spielabbruch völlig überzogen. Doch das alles blieb ohne Erfolg. Der Schiri wollte dieses Spiel nicht mehr leiten. Wenn jeder Referee so handeln würde, dann würden wir in der Kreisliga A pro Wochenende vier Spielabbrüche haben.
Die Schiedsrichter pfeifen unsere Rückrundenspiele leider sehr, sehr unglücklich. Wir erwarten in der Kreisliga A keine Profi-Schiedsrichter. Komisch ist nur, dass in der Rückrunde alle entscheidenden Szenen in den einzelnen Partien gegen unseren Verein gewertet werden. Wir wollen niemandem etwas vorwerfen, jedoch fühlen sich unsere Spieler schwer benachteiligt. In allen drei Rückrunden-Begegnungen haben uns die meisten Zuschauer und sogar Gegner in unserer Sicht und Weise bestätigt. Das alles soll aber kein Alibi im Abstiegskampf sein, doch wir würden uns wünschen, dass unbeteiligte Personen sich mal in unsere Lage versetzen. Das ist nicht gerade angenehm. Trotzdem haben es die Schiedsrichter immer sehr schwer. Wir möchten hier niemanden etwas unterstellen. Hoffentlich wird sich unser Pech der letzten drei Spiele in der Saison noch ausgleichen."
Dennis Herrmann (Trainer Ballfreunde Bergeborbeck): "Wir haben vor rund zwei Wochen gegen Al Arz gespielt. Nachdem uns in der Schlussphase ein aus unserer Sicht völlig berechtigter Elfmeter zugesprochen wurde, drohte die Situation zu eskalieren. Sowohl der Schiedsrichter als auch unser gefoulter Spieler wurden angegangen und unter der Gürtellinie beleidigt. Al Arz hat eine sehr emotionale Mannschaft, die schnell an ihre Grenzen stößt, wenn sie sich benachteiligt fühlt. Nach dem Spiel kam deren Co-Trainer Fadi Zein in unsere Kabine und hat sich in aller Form für das Auftreten seiner Mannschaft entschuldigt. Davor ziehe ich den Hut. Es sagt allerdings auch alles über die Aktionen zuvor aus."