Kreisliga B1
Der Mülheimer FC sichert den ersten Platz, sogar ohne zu spielen! Nunja, da können sich die anderen Mannschaften auch so sehr bemühen wie sie wollen, diesen Vorsprung von zehn Punkten holt so schnell niemand ein. Es gibt sich schließlich auch seit einigen Wochen niemand mehr ernsthaft dem Traum hin, dass der BVB im Verlauf der Rückrunde ein ähnlich beschämendes Bild abgibt wie der königsblaue Erzrivale vor wenigen Jahren und tatsächlich noch in einem Anflug größter Güte die Meisterschale einer anderen Mannschaft überlässt. Dennoch, und das sieht man an Leverkusen und den Bayern: aufgeben zählt nicht. Diese professionelle und vorbildliche Mentalität hat auf eindrucksvolle Art und Weise auch der etwas niedriger spielende SV Raadt in höchstem Maße verinnerlicht und sogleich die armen Gastgeber des TSV Heimaterde gnadenlos mit 9:0 runtergeputzt. Dass gleichzeitig Mitverfolger Saarn dem Tempo nicht standhalten konnte und im Spiel gegen die Wanheimerorter etwas überraschend mit 1:2 verlor, spielt dem SV natürlich in die Karten.
Was jedoch niemandem außer vielleicht RW und Heißen in die Karten spielt, ist das in dieser Saison sehr ausgeprägte Problem des VfL Wedau, in die Gänge zu kommen. Zwar landeten die Spieler von Trainer Uwe Börger vor zwei Wochen im Nachholspiel gegen den rot-weißen Konkurrenten aus Mülheim immerhin ihren erst zweiten Dreier, doch anstatt diese leichte Brise, die sich zu einem Auftwind hätte entwickeln können, zu nutzen, setzten sie die Begegnung gegen den ebenfalls alles andere als übermächtigen RSV mächtig in den Sand und verloren mit 1:4. Entsprechend bedient dürfte Börger denn auch gewesen sein, zumal am kommenden Wochenende mit dem 1.FC Mülheim ein anderes Kaliber auf seine Mannschaft wartet.
Kreisliga B2
Wahnsinnig ereignisreich war das Wochenende in den B-Ligen 2, 3 und 4 nicht – zumindest in sportlicher Hinsicht. RW III erledigte die Pflichtaufgabe gegen den etwas lahmenden Duisburger Postexpress mit einem 3:1-Auswärtssieg und Mündelheim verpasste die große Chance, nach oben aufzuschließen. Stattdessen verlor die TuS gegen Wanheimerort und dümpelt weiterhin im grauen Mittelfeld herum – auf Tuchfühlung zum Keller. Die DJK hingegen ist wieder Teil der rasanten Taxi-Verfolgungsjagd (ein Hauch von großer weiter Welt weht durch Duisburg), hat im Gegensatz zu ihren beidseitigen Tabellennachbarn sogar noch eine Partie nachzuholen und darf die positive Entwicklung gleich im anstehenden Spiel gegen die nur zwei Plätze schlechter platzierten RW’ler bestätigen. Beste Voraussetzungen also für eine heiße Rückrunde.
Kreisliga B3
In dieser Staffel gab es tatsächlich nur eine einzige Begegnung, nämlich das Aufeinandertreffen des SV Hamborn mit den Beecker’schen Victorianern. Dafür bekam man dort so viele Tore geboten, wie manchmal an einem gesamten Spieltag nicht, schließlich hätten die Gastgeber ihre Gegner beinahe zweistellig abgeschossen. Doch offenbar hatte die Mannschaft Mitleid und vielleicht nach dem 7:3-Erfolg der vergangenen Woche gegen Hertha auch nicht mehr den großen Durst nach Toren verspürt, sodass man es bei 16 Toren aus zwei Spielen vorerst bewenden ließ. Tabellarisch ist in der Liga nach wie vor alles möglich, denn außer den ersten zwei Plätzen und der Roten Laterne haben sich bisher keinerlei Stammhalter angemeldet und darüber hinaus ist das Bild durch die vielen Spielausfälle ohnehin sowas von total verdreht, dass man sich erst mehrere Seiten Spielpläne vornehmen und durcharbeiten müsste, um überhaupt nur annähernd verlässliche Prognosen abgeben zu können. Eine Arbeit, der der Autor sich an dieser Stelle zu ersparen erlaubt.
Kreisliga B4
Dass es sich dabei keineswegs um Arbeitsunwillen handelt, wie der geneigte Leser nun möglicherweise vermuten mag, lässt sich allein schon damit belegen, dass jeder noch so zerstückelte und bruchstückhafte Spieltag an dieser Stelle seine – berechtigte! – Erwähnung und Analyse findet. Nicht so ausgiebig wie im mehrstündigen Fernsehmarathon mit Thomas Helmer, aber das ist schließlich auch mehr Fluch als Segen. Lange Rede, kurzer Sinn: auch wenn in der vierten Staffel (und hier ist nicht vom Dschungelcamp die Rede) nicht viel passiert ist, ein kurzer Blick lohnt sich. So hat der TV Voerde mit dem 2:1 über Vierlinden den Anschluss an die Spitzengruppe gehalten – Hamborn 07 natürlich nicht inbegriffen – und zugleich gegenüber dem Mittelfeld Boden gutgemacht.
Doch damit nicht genug: Yesilyurt gelang es doch tatsächlich, den STV Hünxe mit 4:2 in die Knie zu zwingen und damit das längst überfällige Projekt „Kellerdistanz“ einzuleiten. In Anbetracht dessen, dass die Hünxer zwar nicht gerade die schlagkräftigste Offensivabteilung haben, dafür aber in der Defensive bisher recht ordentlich arbeiteten, erhöht der Sieg der Yesilyurter die Spannung auf die nächsten Spiele.