Nach gut zehn Jahren hat Rot-Weiß Oberhausen entschieden, sein Nachwuchsleistungszentrum aufzugeben. Das teilte der Klub aus der Regionalliga West am Donnerstag mit. Demnach haben sich Vorstand und Aufsichtsrat der Kleeblätter dazu entschlossen, die Bedingungen des DFB nicht mehr zu erfüllen.
Grund dafür seien die jedes Jahr gesteigerten personellen und infrastrukturellen Anforderungen des DFB, wie es in einer Mitteilung heißt. "Die Kosten in dieser Saison belaufen sich auf über 650.000 Euro. Ohne das Wohl des Gesamtvereins nach fast zwei Corona-Saisons zu gefährden, ist das ein Ding der Unmöglichkeit", erklärte RWO-Vorstandschef Hajo Sommers.
RWO-NLZ existierte seit rund zehn Jahren
Die Oberhausener hatten das Projekt NLZ im Rahmen des Aufstiegs in die 2. Bundesliga im Jahr 2008 gestartet. Für alle deutschen Erst- und Zweitligisten ist ein NLZ Pflicht. Rund drei Jahre später nahm der Verein die Einrichtung in Betrieb.
Zuletzt führten die Rot-Weißen das NLZ freiwillig. Damit gehören sie zu den wenigen Regionalligisten in Deutschland, die über eine solche Ausbildungsstätte verfügen. "Das alles hatte und hat seinen Preis ohne einen für den Verein nennenswerten Gegenwert", schrieb der Verein.
RWO-Chef Sommers: Entscheidung fiel schwer
"Nach all den letzten Jahren, in denen wir in dieses Projekt sehr viel Geld, Arbeit und Mühe gesteckt haben, fiel die Entscheidung vorrangig mit einem weinenden Auge", sagte Sommers, der sich zuversichtlich zeigte, weiterhin eine "hervorragende Jugendarbeit" gewährleisten zu können.
In der Vergangenheit durchliefen unter anderem heutige Profis wie Max Meyer, Felix Passlack oder Chris Führich Teile der RWO-Nachwuchsabteilung. Die U19 der Kleeblätter spielt als Flagschiff des Jugend bereits seit 2016 in der A-Junioren Bundesliga West.