Für den jungen Torhüter war es ein bitter Nachmittag. Dementsprechend kurz fiel seine Analyse der 0:1-Niederlage aus. „Wir haben wieder unglücklich verloren. Vorne waren die Chancen da, aber wir haben sie eben nicht genutzt. Dann hauen wir uns das Ding hinten durch unnötige Fehler selbst rein", sagte er kurz und knapp.
In der Tat rächte sich beim Gegentor ein individueller Fehler, der sich schon über den gesamten Spielverlauf hinweg abgezeichnet hatte. Die Essener spielten sich den Ball auf letzter Linie in aller Seelenruhe zu, scheinbar unbeeindruckt von immer wieder heraneilenden Rödinghauser Angreifern. Ein ums andere Mal liefen die Hausherren Gefahr, den Ball ganz hinten zu verlieren und die Gäste zu einer erstklassigen Torchance einzuladen. Auch Jonas Kersken musste zwei brenzlige Situationen überstehen. Ein ohnehin etwas zu kurz geratener Rückpass wurde noch gefährlicher, als der Keeper wegrutschte. Ein anderes Mal ließ er sich mit einem Befreiungsschlag sehr viel Zeit, sodass er schon die Stollen des herangeeilten Stürmers an seinem Schienbein spürte. Beide Male konnte er aber rechtzeitig klären. „Das ist teilweise dem Platz geschuldet. Wenn man nicht so einen guten Untergrund hat, rutscht man schnell weg", sagte Kersken dazu.
Das Glück fehlt noch
Dass ein Saisonstart mit zwei Punkten aus fünf Spielen nicht den eigenen Ansprüchen gerecht werden kann, ist jedem Essener klar. Dabei zeigte RWE auch gegen Rödinghausen ein in Teilen sehr ansprechendes Spiel, belohnte sich aber wiedermal nicht. „Hier und da fehlt uns das Glück. Im ersten Spiel kriegen wir in beiden Nachspielzeiten jeweils ein Gegentor. Manchmal ist es dann eben auch die Konzentration. Wir bereiten uns an jetzt auf Leverkusen vor und probieren es dann erneut“, sagte der Keeper.
Das Saisonziel formulierte er indes so wie das Gros des Essener Lagers. „Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. Jetzt müssen wir es anpacken, es gibt keine Entschuldigungen mehr. Wir brauchen die Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist unser Ziel.“
Fokus auf RWE
Trotz seines jungen Alters von gerade erst 18 Jahren hält sich der Torwart aber nicht mit großen Träumen auf, sondern sieht sich voll bei Rot-Weiss Essen. Da gilt es für ihn, gegen Bayer Leverkusen den Kasten sauberzuhalten. Wenn dann noch seine Kollegen ihre Chancen verwerten, dürfen die Essener endlich wieder jubeln.
Autor: Tizian Canizales