Bochums U19 kann nach der Hinrunde ein positives Fazit ziehen, mit den Spitzenclubs ist der VfL auf Augenhöhe. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch: Die A-Junioren haben in der Jugendbundesliga-West ein fantastisches Rennen fast uneingeschränkt an der Spitze hingelegt – kurz vor der Ziellinie aber gerieten sie ins Stolpern und mussten Schalke sowie den BVB vorbei ziehen lassen. „In den letzten Spielen haben wir unnötig Punkte liegen gelassen. Wenn wir die ausklammern, war es eine tolle Hinrunde“, sagt Dimitrios Grammozis, der seit der Berufung von Jens Rasiejewski zu den Profis vom Co- zum Cheftrainer der U19 aufgestiegen ist: „Die Position, die wir uns erarbeitet haben, ist sehr gut. Wir sind in Schlagweite zu Schalke und dem BVB, die viel Geld für die Zusammenstellung ihrer Teams in die Hand genommen haben. Wir wollen das Beste aus unseren Mitteln machen.“
VfL überwintert auf Platz drei
Der VfL (14 Spiele/28 Punkte) überwintert auf Platz drei hinter Dortmund (15/30) und Schalke (13/30). Bis Anfang November lagen die Bochumer in der Tabelle noch ganz vorne und legten dabei eine Serie von zwölf ungeschlagenen Spielen hin. Vor allem der Saisonstart mit fünf Siegen in Folge, unter anderem gegen den BVB, blieb in Erinnerung. „Für mich ist es schwierig, eine Partie herauszuheben. Es waren immer viele gute Dinge dabei“, sagt Grammozis: „Wir haben uns auf jeden Gegner wieder zu hundert Prozent aufs Neue konzentriert, das wollen wir auch so beibehalten.“
Wir können in einigen Punkten noch einen Schritt nach vorne machen.
Dimitrios Grammozis
Die Bochumer dominierten ihre Spiele, blieben bei ihrer Serie jedoch meist Minimalisten: Viermal siegten sie mit einem Tor Vorsprung, einmal mit zwei Treffern, dazu kommen vier Remis. Lediglich beim 4:0 gegen Gladbach und beim 5:0 gegen Duisburg machten die VfL-Talente aus ihrem aufwendigen Offensiv-Spiel auch ein Tor-Spektakel. „Wir hatten meistens ein spielerisches Übergewicht, aber müssen mehr Kapital daraus schlagen. In der Vorbereitung werden wir daran arbeiten, effektiver im letzten Drittel zu werden. Wir können in einigen Punkten noch einen Schritt nach vorne machen“, findet Grammozis, dessen Team am Ende auf 28 Tore kam.
Sergio Gucciardo ist Top-Torjäger
Top-Torjäger war dabei Sergio Gucciardo, der im Sommer aus Paderborn wechselte, zehn Treffer erzielte und sich außerdem als Vorbereiter bewies. Ihm folgen Dominik Steczyk (6) und Ulrich Bapoh (5), der gemeinsam mit Tom Baack auch zu den Antreibern des Teams zählt. „Wir kommen über das Kollektiv, das war ein wichtiger Aspekt für den Erfolg. Natürlich haben wir aber auch Jungs mit einer gewissen individuellen Qualität. Die brauchst du, um zu bestehen“, so Grammozis: „Das Ziel bleibt es ohnehin, möglichst viele Jungs an die Profis heranzuführen.“
A-Jugendliche im Profi-Kader bislang kaum berücksichtigt
In dieser Saison bekam noch keiner der Jungspunde Einsatzzeit bei den Profis. Tom Baack durfte aber immerhin mal in der 2. Bundesliga auf der Bank sitzen. Das war in der vergangenen Spielzeit anders. „In der letzten Saison war es eine Ausnahmesituation, weil bei den Profis viele Spieler verletzt waren. Jetzt ist etwas schwieriger, aber immer noch möglich. Es ist kein Zuckerschlecken, die Jungs müssen auf sich aufmerksam machen“, sagt Grammozis.
Am besten geht das natürlich mit den entsprechenden Erfolgen im Rücken. In den letzten vier Spielen der Hinrunde sprangen nur zwei Punkte heraus, zudem setzte es die ersten beiden Niederlagen gegen Dortmund (2:3) und Köln (0:1). „Da hat uns die letzte Entschlossenheit gefehlt. Ich hoffe, die Pause hat uns die nötige Energie gegeben, wieder so weiterzumachen wie am Anfang. Wir wollen weiter hungrig sein und in jedem Spiel Vollgas geben, um oben dranzubleiben“, sagt Grammozis und weiß: „Die Rückrunde wird auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit.“