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BVB: Zimmer mit Subotic
Marc Hornschuh kommt Profis näher

BVB: Zimmer mit Subotic

Vor ein paar Tagen musste sich Marc Hornschuh das Zimmer noch mit Neven Subotic teilen, nun hat er wieder sein eigenes Reich im Elternhaus in Dortmund.

Allein: Viel Zeit konnte er dort seit seiner Rückkehr aus dem Profi-Trainingslager nicht verbringen. Schließlich gilt der Dortmunder als ein Hoffnungsträger für die Zukunft, als ein Talent, das gefördert und gefordert werden muss.

Dementsprechend trainiert Hornschuh seit dem Sommer ausschließlich beim Team von Jürgen Klopp mit, lediglich die Abschlusseinheit bestreitet er noch bei der U19. Denn dort war der Youngster bislang beheimatet, sobald es um Punkte ging.

Sein einziges Pflichtspiel im Seniorenbereich hat er mit der Reserve in der 3. Liga bestritten, eine Halbzeit gegen Bremen II. „Natürlich hatte ich mir im Vorfeld mehr versprochen“, sagt Hornschuh, „aber da war ja auch diese Verletzung“. Am ersten Trainingstag im Sommer zog sich das Talent einen Außenbandanriss zu und verpasste die komplette Vorbereitung.

Und trotzdem: Dem defensiven Mittelfeldspieler hat die Zwangspause eine wichtige Erfahrung beschert. „Da habe ich gemerkt, dass nicht immer alles glatt läuft. Es war wichtig für mich, zu lernen, auch mit negativen Dingen umzugehen“, betont der 18-Jährige und wirkt dabei schon viel reifer, als man es von seiner Altersstufe erwarten kann.

Vielleicht hat auch der Aufenthalt in Málaga dazu beigetragen. Denn neben harter Arbeit standen in Spanien auch viele Gespräche an. Mit Klopp, Subotic und all den anderen Stars. „Es ist gut, Erfahrungen auszutauschen. Schließlich will ich auch erreichen, was sie schon geschafft haben“, bemerkt Hornschuh.

Bevor er im Oberhaus durchstartet, steht aber noch der Endspurt in der Schule an. Im April warten die Abiturprüfungen auf ihn, bis dahin gibt es noch einiges zu lernen. „Manchmal ist es schon stressig, weil ich direkt von der Schule aus zum Training muss. Aber ich kriege es immer noch gerade so hin. Dafür, dass ich öfter weg bin, bin ich recht zufrieden“, bemerkt der Gymnasiast. Sorgen um seinen Abschluss macht er sich jedenfalls nicht: „Ich komme so durch. Und die paar Monate kriege ich auch noch hin.“


Danach will Hornschuh, ausgestattet mit einem Profi-Vertrag bis 2013, voll auf die Karte Fußball setzen. Und vielleicht erfüllt sich dann auch schon bald sein großer Wunsch von ein paar Bundesliga-Minuten. „Den Traum vom ersten Pflichtspieleinsatz hat jeder Jugendspieler, dafür werde ich alles tun. Mal schauen, ob es klappt. Und wenn nicht, dann im nächsten Jahr“, gibt der gebürtige Dortmunder zu Protokoll.

Er wird nicht ungeduldig, schließlich hat er seit seinem Wechsel von der DJK TuS Körne vor siebeneinhalb Jahren einen beständigen Aufstieg erlebt. Zwar auf unterschiedlichen Positionen, aber mit einer klaren Lieblingsrolle: „Auf der Sechs hat man mehr Möglichkeiten als in der Innenverteidigung. Man hat das ganze Spiel vor sich, kann trotzdem dribbeln und Bälle verteilen. Das ist das, was ich kann und was mir Spaß macht.“

Davon soll womöglich auch noch die U19 der Schwarz-Gelben profitieren. Für die laufende Saison hat der Jungspund schließlich ein besonderes Ziel: die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zu holen. „Das ist ein großer Wunsch, weil wir es im letzten Jahr so knapp verpasst haben“, berichtet Hornschuh. Sein Zusatz: „Es wird ziemlich schwer, weil wir die drei Punkte vom Schalke-Spiel nicht bekommen haben.“

Wobei sich ohnehin die Frage stellt, ob der Defensiv-Allrounder weiterhin im Jugendbereich eingesetzt werden wird. „So ganz ist das wohl noch nicht geklärt“, erklärt der U19-Nationalspieler. Er kann mit der Unsicherheit leben, schließlich setzt man ihn beim BVB trotz hoher Erwartungen nicht unter Druck. „Jede Einheit ist ein Highlight, weil es immer zur Sache geht. Da muss man die ganze Zeit konzentriert sein“, ist Hornschuh mit seinen ständigen Trainingsauftritten schon sehr zufrieden.

Denn auch auf diese Weise verbessert er sich merklich: „Bei den Profis ist alles schneller und körperlicher. Man lernt richtig viel.“ Und dann, ganz leise, merkt er an: „Ich hoffe, dass ich mich weiter empfehlen kann.“ Trotz der Doppelbelastung mit der Schule, trotz aller Geduld und Vernunft: Hornschuh hat Blut geleckt. Und spätestens seit Málaga will er mehr als alles andere mit denen auf dem Spielfeld stehen, mit denen er Trainingsplatz und Zimmer teilt.

Zur Person

Marc Hornschuh (* 2. März 1991 in Dortmund) kickte von 1994 bis 2002 bei der DJK TuS Körne, ehe er zur Borussia wechselte. Beim BVB traut man dem Defensiv-Allrounder den Sprung in die Bundesliga zu. Daher wurde Hornschuh mit einem Profi-Vertrag bis 2013 langfristig gebunden.

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