Roman Weidenfeller und Marc Ziegler sind dabei natürlich gesetzt. Als Nummer drei schien Marcel Höttecke, der Stammkeeper der BVB-Amateure, mit nach Spanien reisen zu dürfen. Doch der 22-Jährige, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, plant offenbar, den Verein im Sommer zu verlassen. Klopp verzichtete daher darauf, ihn ein weiteres Mal zu testen und gab stattdessen Johannes Focher die Chance, sich eine Woche lang bei den Profis zu präsentieren.
Im Vorjahr vertrat der 19-Jährige den verletzten Höttecke bei den BVB-„Bubis“ und übernahm mit seinen grundsoliden bis starken Auftritten einen großen Anteil am Aufstieg. Doch als sein Konkurrent pünktlich zum Vorbereitungsbeginn im Sommer zurückkehrte, musste Focher zurück ins zweite Glied.
„Ich brauchte ein paar Monate, um mit der Situation zurecht zu kommen“, gibt der ehrgeizige und talentierte Torhüter zu, die Nominierung für das Trainingslager wertet er jedoch auch als Belohnung: „Für mich war es das schönste Geschenk. Es ist ein ganz anderes Feeling, eine Woche mit den Profis zusammen zu sein.“
Als ein Zeichen von Klopp, ihn lang- bis mittelfristig als Nummer drei auf dem Zettel zu haben, wertet Focher seine Nominierung allerdings noch nicht. So lange es keine Entscheidung von Höttecke gebe, mache er sich über die Zukunft noch keine konkreten Gedanken: „Ich möchte lieber die Zeit bei den Profis genießen und sie dazu nutzen, mich zu zeigen.“
Für einen Torwart wie Focher sind die Bedingungen in Marbella ein wahrer Segen. Während die BVB-Amateure in Dortmund auf vereisten Plätzen schuften müssen, kann der frühere Hammer in Südspanien mittlerweile im T-Shirt herumlaufen. „Man fällt nicht so hart, das ist schon sehr angenehm“, lacht der Keeper, während er vergeblich nach blauen Flecken sucht.
Der Schlussmann wirkt nach den Einheiten gelöst, während des Trainings allerdings konzentriert er sich voll darauf, eine gute Figur abzuliefern. Denn ein Ziel hat er sehr wohl im Hinterkopf: „Es ist natürlich mein Traum, in der nächsten Saison Stammkeeper bei den Amateuren zu sein – am liebsten natürlich in der 3. Liga...“