Sein Name steht beim FC Schalke 04 bis heute für einen der größten Irrtümer des S04 in der an Kuriositäten wahrlich nicht armen Vereinsgeschichte.
Schalkes damaliger Sport-Vorstand Jochen Schneider kam im Dezember 2020 auf die Idee, den Schweizer aus seiner Rente zurück in die Bundesliga zu holen. Nicht nur, dass seine in der Winterpause mit Klaas-Jan Huntelaar, Sead Kolasinac und Shkodran Mustafi aufgepimpte Mannschaft weiterhin nicht performte, Gross machte sich und Schalke auch zum Gespött. Mehrfach soll der damals 66-Jährige die Namen seine Spieler mit falschem Namen angesprochen haben. Legendär: Aus Alessandro Schöpf wurde Massimo Schüpp.
Als Gross die Knappen nach 63 Tagen, einem Sieg, zwei Unentschieden und elf Niederlagen in 14 Bundesligaspielen wieder verlassen musste, war die letzte Chance auf den Klassenerhalt verspielt. Schalke hatte sich aufgegeben. Deutlicher als mit der Verpflichtung von Christian Gross hätte der Klub seine Hilflosigkeit nicht untermauern können.
Nun wiederholte sich die Geschichte weit weg in Ägypten. Aus irgendeinem Grund hat der Spitzenklub Zamalek den seit seinem Rausschmiss bei Schalke 04 nicht mehr als Trainer tätig gewesenen Gross mit dem Ziel der Meisterschaft im Dezember 2024 verpflichtet. In Gelsenkirchen dürften sie vorher nicht angerufen haben.
Und diesmal ging es noch schneller. Am 16. Dezember 2024 wurde Gross verpflichtet, am 14. Februar wurde bereits sein Nachfolger, der Portugiese Jose Pisero, vorgestellt. Ganze acht Spiele durfte der inzwischen 70-Jährige den ägyptischen Klub coachen, bevor dieser nach einem 0:3 die Reißleine zog. Seine Bilanz: Vier Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen und ein Abrutschen auf den dritten Platz, vier Punkte hinter dem Spitzenreiter. Das Ziel Meisterschaft ist akut gefährdet. Zudem soll es auch dort atmosphärische Spannungen gegeben haben.