Gerd Müller saß zwar gemeinsam mit Paul Breitner auf der Tribüne, doch auch unter den Augen des ehemaligen Europacup-Rekordtorschützen gelang den Fußballerinnen von Vizemeister Bayern München kein Treffer: Während UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg und Meister Turbine Potsdam das Viertelfinale der Champions League erreichten, kam für die Bayern das Aus im Achtelfinale.
"Wir sind an unsere Grenzen gestoßen", sagte Bayern-Trainer Günther Wörle im Anschluss an das 0:1 nach Verlängerung gegen den französischen Vizemeister HSC Montpellier. Nach dem torlosen Remis in Frankreich scheiterten die Münchnerinnen auch im Rückspiel am Abwehrbollwerk der Französinnen.
Viertelfinale wird am 20. November ausgelost
"Montpellier ist in der Abwehr eben sehr stark. Sie haben uns zermürbt, immer wieder gedoppelt und auf einen Fehler gewartet", erklärte Wörle.
Das Aus für Bayern und Julia Simic (Foto: firo).
Für den Coach, der neben der Niederlage auch die Verletzungen von Vanessa Bürki (Sprunggelenk) und Nicole Banecki (Oberschenkel) verkraften musste, hatte der entscheidende Treffer der Gäste durch die 112-malige Nationalstürmerin Hoda Lattaf (105. +3) allerdings einen faden Beigeschmack: "Dem Tor ging ein klares Foul voraus."
Mit der Schiedsrichter-Leistung war auch Potsdams Trainer Bernd Schröder trotz des klaren 4:0 beim dänischen Vertreter Bröndby Kopenhagen nicht zufrieden. "Der Gegner hat überhart und teilweise unfair gespielt. Die Schiedsrichterin hat nicht hart durchgegriffen. Dadurch haben wir jetzt zwei Verletzte, nämlich Jessica Wich und Tabea Kemme", meinte der Coach, dessen Schützlinge schon das Hinspiel 1:0 gewonnen hatten. Noch besser lief es für die Brandenburgerinnen in Dänemark. Nadine Kessler (6., 88.), Wich (65.) und Nationalstürmerin Anja Mittag (66.) ließen mit ihren Toren keine Zweifel am Einzug ins Viertelfinale, das am 20. November ausgelost und im März 2010 ausgetragen wird, aufkommen. "Durch das schnelle Tor haben wir die nötige Sicherheit bekommen, die unser Spiel deutlich erleichtert hat"´, sagte Schröder: "Ich bin sehr zufrieden. Ich habe keinen Ausfall in unserer Mannschaft gesehen."
Voss-Tecklenburg: "Ich bin einfach nur happy."
Überglücklich: Martina Voss-Tecklenburg (RS-Foto: mmb).
Wesentlich spannender als in Kopenhagen ging es in der Partie zwischen dem schwedischen Meister Linköpings FC und Duisburg zu. Nach dem 1:1 in Duisburg war auch das Rückspiel in Schweden hart umkämpft. "Ich hatte das Gefühl, dass bei diesem Spiel in jeder Sekunde alles passieren konnte. Der Knackpunkt war letztlich das erste Tor. Ich bin einfach nur happy und stolz auf meine Mannschaft, die seit Wochen im Drei-Tage-Rhythmus spielen muss", meinte die erleichterte FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg, deren Team am Ende mit 2:0 die Oberhand behielt. Junioren-Nationalspielerin Alexandra Popp (59.) und die seit Monaten überragend spielende EM-Torschützenkönigin Inka Grings (90. +3) sorgten mit ihren Toren für den Erfolg der Duisburgerinnen, bei denen Abwehrchefin Annike Krahn herausragte.