„Spielerisch hat Bayern mit das Beste, was die Liga zu bieten hat. Wir fahren aber ohne Angst und Respekt dorthin“, macht Trainer Ralf Agolli deutlich.
Während Manager Willi Wißing als Saisonziel vorgibt, besser abzuschneiden als in der vergangenen Spielzeit, in der die SGS den fünften Rang belegte, gibt sich Agolli zurückhaltender und prognostiziert eine schwierige Saison. Denn während sich die Konkurrenz teilweise mit gestandenen Topspielerinnen verstärkt hat, wird an der Ardelhütte vor allem auf Nachwuchstalente aus unteren Klassen gesetzt. Die Vorbereitung stimmt den Coach aber optimistisch: „Wir haben viel trainiert. Die Spielerinnen kommen auch zu mir und fragen, wo sie sich verbessern können und machen Individualtraining. Man merkt, dass alle unter die ersten Elf kommen wollen.“
Die Werbefläche auf den Trikots der SG Schönebeck bleibt vorerst frei. Nach dem Rückzug von Karstadt sports im Zuge der Arcandor-Krise läuft die Suche nach einem neuen Sponsor, wobei die Gespräche sehr weit fortgeschritten seien, wie Teamkoordinator Detlef Loeschin versichert. Auch Manager Willi Wißing gibt sich zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen der neue Sponsor präsentiert werden kann.
Sorgen bereitet Agolli aber ungeachtet des Eifers die Abwehr. Denn nach dem Wechsel von Marina Himmighofen zum FCR 2001 Duisburg fehlt die Führungsspielerin in der Defensive, die obendrein auch noch arg vom Verletzungspech gebeutelt ist. Inka Wesely befindet sich nach ihrem im März erlittenen Kreuzbandriss nach wie vor im Aufbautraining, ein Comeback vor November ist eher unwahrscheinlich. Inga Jürgen kuriert derweil an einem Syndemosebandriss, Ina Mester an einer Virusinfektion und Marlene Kowalik sowie Cecilia Gaspar befinden sich auf Länderspielreise. Agolli bleibt somit nichts anderes übrig, als zu improvisieren. Die Hoffnungen ruhen außerdem auf dem Sturm. Ihr Debüt in der 1. Bundesliga könnte U17-Europameisterin Kyra Malinowski geben und auch Stephanie Goddard, die zuletzt in der zweiten Mannschaft vom FCR Duisburg spielte, traut Agolli eine gute Rolle zu. „Die letzten zwei Jahre hat sie leider verschenkt“, meint der Coach.
Eine Entscheidung ist unterdessen gefallen. Die Nummer eins im Tor bleibt Lisa Weiß. Die Europameisterin erhielt damit den Vorrang vor Stefanie Löhr.