Die zuvor größte Kulisse gab es beim letztjährigen UEFA-Cup-Finale zwischen dem FFC Frankfurt und dem schwedischen Klub Umea IK, deren Rückspiel 27.640 Menschen in Frankfurt sahen.
„Danke Fans, Duisburg & MSV“ – diese vier Wörter prangten auf dem Banner, mit dem sich die Spielerinnen und auch die Verantwortlichen des FCR auf ihre Ehrenrunde begaben. „Ihr seid die Sieger des Abends“, schrie der Sportliche Leiter Dieter Oster, der im Vorfeld mit 8.000 Zuschauern gerechnet hatte, in das Mikrofon. Das Finale in der MSV-Arena sollte ein Fußballfest werden. Das Torfestival blieb beim 1:1 zwar aus und ein Sieg gelang vor heimischen Publikum ebenso nicht, aber die 28.112 Menschen auf den Rängen sorgten für ein unvergessliches Highlight. Die MSV- und FCR-Fans feierten gemeinsam und peitschten das Team auf dem Rasen mit „Duisburg-Sprechchören“ und La-Ola-Wellen, die erste Stadion-Welle wurde bereits in der sechsten Minute eingeleitet, nach vorne.
„Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Männer haben jedes Wochenende so ein grandioses Erlebnis. Wir arbeiten jahrelang, um vor so einer Kulisse spielen zu können“, erzählte eine überwältigte Inka Grings. Fassungslos waren auch ihre Vereinskolleginnen. Aber bei manch einem wirkte sich die Kulisse sogar hemmend aus. „Ich war hypernervös. Die älteren Spieler, die in der Nationalelf kicken, sind solche Kulissen gewohnt, aber bei uns jungen haben die Knie gezittert“, meinte Alexandra Popp.
Den Zuschauern scheint dies aber nicht aufgefallen zu sein oder es war an diesem Abend - einfach nebensächlich. Spätestens nach dem 1:1 erklang immer wieder „Oh wie ist das schön“ und die Kapelle sorgte für die musikalische Unterstützung. Nach Abpfiff gab es Standing Ovations sowie tosenden Applaus für die Spielerinnen und das Stadion war auch noch eine halbe Stunde nach Abpfiff gut gefühlt. Erst als sich die Löwinnen nach und nach in die Katakomben des Stadions verabschiedeten, leerten sich auch allmählich die Ränge.
Die Verantwortlichen, die sich im Vorfeld nicht über die unglaubliche Unterstützung der Duisburger bewusst sein konnten, haben bewiesen, dass ihre Entscheidung, für das Finale in die MSV-Arena umzuziehen, richtig war. Anerkennung gab es vom Teammanager von Sewsda Perm, Stanislav Kharitonov: „Es war eine überraschend tolle Atmosphäre. Mich würde aber interessieren, wie man 28.000 Zuschauer in ein Stadion bekommen kann.“ Die Antwort kann der UEFA-Women‘s Cup-Sieger 2009, der FCR 2001 Duisburg, geben.