Natürlich hatten die Duisburgerinnen gegen den Zweitligisten bereits einen Sieg erwartet, doch der 6:0 (3:0)-Erfolg des FCR Duisburg in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen BW Hohen Neuendorf war nicht nur Pflicht – vor allem, weil alle Tore wunderbar herausgespielt wurden. Genau diese Qualität hob Trainer Sven Kahlert denn auch nach dem Spiel hervor, obschon er auch Kritikwürdiges gesehen hatte: „Mit diesen prächtigen Kombinations-Toren können wir sehr zufrieden sein. Ein wenig betrübt bin ich, weil wir uns in vielen anderen Situationen etwas ungeschickt angestellt haben. Gleich drei Lattentreffer sind aber auch Beleg dafür, wie verdient dieser Sieg war.“
Eine unerfreuliche Nachricht gab es aber dennoch; denn während alle internationalen Auswahl-Spielerinnen gesund von ihren Länderspielen zurück kamen, musste ausgerechnet Kapitänin Jennifer Oster passen: Wegen Reizungen im Kniebereich entschieden sportliche und medizinische Leitung, dass ,Osti' an diesem Samstag besser pausiert.
Auch ohne ihre Spielführerin übernahmen die Löwinnen direkt das Kommando – und gaben es vor 212 Zuschauern im Grunde während der gesamten 90 Minuten auch nicht mehr ab, zwei, drei hübsche Konterchancen waren alles, was es auf Seiten der Gäste aus dem Berliner Umfeld zu vermelden gab. In diesen Situationen bewies Stina Lykke Petersen, dass auch sie eine sehr gute Torhüterin ist. Die dänische Nationalspielerin, die unter der Woche in einem Testspiel mit ihrer Nationalmannschaft in Budapest 4:0 gegen Ungarn gewann und auch dort ohne Gegentor blieb, feierte am Samstag ihre Pflichtspiel-Premiere bei den Löwinnen.
Überragende Spielerin an diesem Tag war aber Lieke Martens, die Kapitänsbinde schien der niederländischen Nationalspielerin geradezu Flügel zu verleihen, sie lieferte eine Klasseleistung ab und war an vier von sechs Toren beteiligt.