„Die Saison ist für mich nicht so gelaufen, wie erhofft“, gibt Wermelt unumwunden zu. Mit großen Hoffnungen war sie im vergangenen Sommer von der SG Wattenscheid 09 zum Bundesliga-Spitzenklub gewechselt. Sie galt bei ihrer Vorstellung als heiße Anwärterin auf die Position von Nationalspielerin Sonja Fuss, die sich in Richtung 1. FC Köln verabschiedet hatte. Zur Stammspielerin hat es aber zu keiner Phase der Saison gereicht. Die Lücke neben Annike Krahn in der Innenverteidigung übernahm Linda Bresonik.
Wermelt kam ihrerseits nur auf 221 Einsatzminuten in der 1. Bundesliga, nur einmal spielte sie durch. „Ich habe mir zum falschen Zeitpunkt eine Verletzung zugezogen, die hat mich zurück geworfen“, erklärt die gebürtige Steinfurterin. „Anschließend habe ich mich selbst unter Druck gesetzt und hatte Probleme, zu zeigen, was ich kann.“
Erst zum Ende der Spielzeit hin kam sie richtig in Tritt, „da war dann auch der schulische Stress weg“. An einem Wattenscheider Gymnasium baut Wermelt nämlich in diesem Frühjahr in Abitur. Und wie es danach weiter geht, steht ebenso bereits fest. „Ich werde in Bielefeld Mathe und Sport auf Lehramt studieren“, betont die Abwehrspielerin.
Die bevorstehende Hochschullaufbahn ist übrigens auch mitentscheidend für den Wechsel. „Das Studium ist schon heftig. Und wenn ich etwas mache, dann auch vernünftig“, betont Wermelt. Eine weitere Saison beim FCR Duisburg inklusive den internationalen Einsätzen wäre demnach eher kontraproduktiv gewesen.
Beim Herforder SV trifft sie nun auf Trainerin Tanja Schulte, die sie bereits gut aus Wattenscheider Zeit kennt. Beim Meister der 2. Bundesliga Süd, der die Spielzeit ungeschlagen beendete, stand Wermelt auf der Wunschliste ganz oben. Und nach zwei Abstiegen – mit dem FFC Heike Rheine und der SG Wattenscheid 09 – will die angehende Studentin natürlich nun ihren Beitrag für den Klassenerhalt im ersten Jahr leisten.
Zuvor könnte aber noch ein anderer Höhepunkt anstehen: die U20-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Aktuell steht Wermelt allerdings im Kader von Trainerin Maren Meinert nur auf Abruf bereit. „Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich noch in den Kader rücke“, meint Wermelt.