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BL 15: Gerthes Keeper erzielt Ausgleich in der Nachspielzeit
„In der Kreisliga A würde es auch für den Sturm reichen“

Keeper Marcel Sievers beweist Torriecher beim Treffer zum 3:3 in der Nachspielzeit
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Jens Lehmann hat es in der Bundesliga vorgemacht. Marcel Sievers hat es in der Bezirksliga ähnlich eindrucksvoll nachgemacht. Beim 3:3 der SpVgg Gerthe gegen die Sportfreunde aus Nette ging der Torhüter in der Nachspielzeit mit nach vorne und wuchtete den Ball mit dem Kopf ins gegnerische Gehäuse.

Aber zunächst der Reihe nach: Zur Halbzeit lagen die Gerther auf eigenem Platz mit 1:2 gegen Nette zurück, konnten aber trotzdem in Unterzahl noch den Ausgleich erzielen. Als jedoch der Gast in der 80. Minute erneut in Führung ging, drohte die eindrucksvolle Serie der SpVgg von sechzehn Partien ohne Niederlage zu reißen.

Marcel Sievers im Kreise seiner Mannschaft (Foto: Homepage SpVgg Gerthe)

Doch mit dieser Tatsache wollte sich vor allem einer nicht abfinden: Gerthes Goalie Marcel Sievers. In der Nachspielzeit warf Trainer Dirk Paul alles nach vorne, was auch Sievers als Aufruf zum Stürmen verstand: „Nachdem der Schiri gesagt hat, dass noch drei Minuten zu spielen sind, bin ich aufgrund des unglücklichen Rückstandes mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch mit nach vorne gegangen.“

Eine Aktion, die nur sehr selten von Erfolg gekrönt ist, was auch der Keeper wusste: „Auf dem Weg Richtung gegnerischem Strafraum hörte ich dann von außen solche Sachen wie: Ich versteh gar nicht, warum die Torhüter am Schluss immer mit nach vorne gehen müssen! Das bringt doch eh nix.“ Doch er ließ sich nicht beirren und setzte seinen Weg in den „falschen Strafraum“ unbeeindruckt fort.

Der Eckball selbst konnte von der Netter Abwehr geklärt werden, doch die Flanke danach wurde immer länger und länger. Am langen Pfosten schraubte sich schließlich Sievers hoch und köpfte gegen zwei Gegenspieler ein, zur völligen Überraschung aller Beteiligten: „Wie ich das genau gemacht habe, weiß ich auch nicht mehr. Vielleicht hat das ja so für Verwirrung gesorgt, dass mein Torwarttrikot rot war und Nette in schwarz-rot gespielt hat. Das ist mir aber auch erst hinterher aufgefallen.“

Für den Moment war das auch vollkommen egal. Nach einem kurzen Moment der Ungläubigkeit fielen die Mannschaftskollegen über den Goalie her und begruben ihn unter sich. Schließlich konnte die Serie so gehalten werden.

Doch nach der Aktion stellt sich die Frage: Ist der Mann eigentlich auf der falschen Position aufgestellt? Eine Frage, die Sievers selbst klar verneint: „Ich bin schon Torhüter. Das kann ich mit Sicherheit am besten. Ich habe aber auch in der Jugend oder damals bei Phönix Bochum mal eine Zeit lang draußen gespielt, daher ist mir das Toreschießen nicht völlig fremd. Sollte also mal gar nichts anderes mehr gehen, würde es als Stürmer in der Kreisliga mit Sicherheit auch noch reichen.“

Eine Aussage, der auch Gerthes Geschäftsführer Arnd Most beipflichten kann: „Er ist ein super Torwart, weiß aber wohl auch, wo die gegnerische Bude steht. Aber als Kopfballungeheuer ist er mir im Training eigentlich bisher noch nicht aufgefallen.“

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