Die Bocholt-Wochen setzen sich für den VfB Bottrop am 13. Spieltag fort, nach dem bitteren Punktverlust gegen die Oberliga-Reserve des 1. FC heißt der Gegner morgen SC 26. Vor dem Gastspiel bei alten Bekannten (15 Uhr) nimmt Trainer Mevlüt Ata seine Mannschaft in die Pflicht.
Da Kapitän Nico Albert aktuell dem deutschen Schmuddelwetter entflieht, trägt Nico Andreadakis etwas schwerer an der Last seiner Führungsspieler-Rolle. Der Routinier hielt seinen VfB vergangene Woche dennoch auf Kurs, bis nach 65 Minuten endgültig die Wade streikte. Dass Andreadakis für den Rest der Partie ein großes Vakuum hinterließ, machte sich nicht nur am Endergebnis von 3:3 fest. Spätestens der zweite Gegentreffer löste bei den Hausherren Panik aus, wie Mevlüt Ata im Anschluss treffend bemerkte. Es fehlte schlicht ein Schwarz-Weißer, der seinen verunsicherten Mitspielern den Rücken stärkte bzw. sie zur Räson rief. Verantwortung übernehmen für den Nebenmann? Fehlanzeige.
Der VfB kennt seinen Gegner genau
Hier sieht Ata Verbesserungsbedarf und adressiert an seine Elf: „Da nehme ich jeden in die Pflicht. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, dass es funktioniert.“ Der Leipziger Pokalauftritt sei ein gutes Beispiel für mannschaftliche Geschlossenheit und den gemeinsamen Willen gewesen, ergänzt der Coach. Beim Bottroper Chef sind Tadel und Verständnis aber auch nicht weit voneinander entfernt, weshalb Ata direkt nachschiebt: „Am Ende des Tages sind wir auch nur Menschen, sonst wären wir ja ganz oben oder schon in der Bundesliga.“
Die ist noch ein Stück entfernt, etwas näher liegt die Landesliga. Wenn der VfB weiter in der Spitzengruppe der Tabelle mitmischen will, ist ein Dreier beim SC 26 Bocholt Pflicht. Die Gastgeber kennt Bottrop aus den letzten Jahren bestens, die Bilanz spricht bei drei Erfolgen und zwei Unentschieden aus den letzten sechs Partien für Mevlüt Ata und sein Team. Dennoch ist der Respekt groß. „Wir kennen uns gut und wissen um die Stärken des Anderen“, sagt Ata und meint damit vor allem sein Gegenüber. Spielertrainer Sebastian Eul schnürt beim SC regelmäßig selbst die Schuhe und sei immer für ein Tor gut, wie Bottrops Trainer sagt – drei Saisontreffer bestätigen ihn. „Er weiß halt, wie das mit dem Kopfball geht. Aber auch wir haben unsere Variationen“, verspricht Mevlüt Ata unterhaltsame 90 Minuten. Die gab es am Kaisergarten in diesem Jahr schon einmal, im Mai siegte der VfB 4:1. Ata dazu: „Das haben wir überragend gemacht.“