In der ersten Runde des Fußball-Niederrheinpokals unterlag der Bezirksligist den Gästen vom VfR Krefeld-Fischeln mit sage und schreibe 1:15 (1:7). Durchschnittlich erzielte der Oberligist demnach alle sechs Minuten einen Treffer.
„Für diese Leistung kann man dem Gegner nur gratulieren. Krefeld hat eine Mannschaft von sehr hoher Qualität“, erkannte Michele Lepore neidlos an. Der Trainer der Oberhausener sah aber auch etliche Fehler bei seiner Elf: „Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben auf allen Positionen geschlafen und viele individuelle Fehler gemacht.“
Dabei hatten die Hausherren nach dem frühen 0:1-Rückstand (4.) die große Chance auszugleichen. Doch der Strafstoß von Bülent Demirci ging deutlich über den Kasten der Krefelder (10.). Statt der passenden Antwort stand es zwei Minuten später 0:2, drei weitere Zeigerumdrehungen bereits 0:3. Marcel Kielczewski hatte ins eigene Netz geköpft (15.).
Da war die Moral bei den Gastgebern gebrochen. Die Köpfe der Blau-Weißen gingen nach unten, sie ergaben sich ihrem Schicksal. Nahezu jeden Kopfball gewann der Oberligist, der von Beginn an ein hohes Tempo ging. Jedes Mal wurde es gefährlich, sobald eine der scharf geschossenen Flanken in den Liricher Strafraum flatterte. Der VfR wusste spielerisch sehr zu gefallen und hatte mit Kevin Breuer einen überragenden Akteur in seinen Reihen. Der Mittelfeldspieler erzielte nicht nur drei Treffer, sondern kurbelte auch das Spiel der Gäste an. Allerdings bekam der Favorit auch keine Gegenwehr zu spüren. In Summe resultierte daraus ein sportliches Desaster für den zwei Ligen tiefer kickenden SC Blau-Weiß.
So stand es kurz vor der Halbzeit 0:7. Mirac Bayram betrieb mit dem Pausenpfiff Ergebniskosmetik (45.) für die Hausherren. Auch nach dem Seitenwechsel ließen die Gäste nicht nach. In den letzten 30 Minuten schraubte Fischeln das Resultat vor den Augen von Lars Mühlbauer auf 15:1 in die Höhe. Der sportliche Leiter der SF Königshardt nahm den kommenden Gegner unter die Lupe und hat sich sicherlich nicht von dem Ergebnis blenden lassen.
„Unser Fokus liegt auf der Meisterschaft“, sagte Lepore unmittelbar nach dem Abpfiff. Der stets höfliche, zurückhaltende Deutsch-Italiener schien angesichts des Ergebnisses nicht verärgert, zumindest sein Lächeln hatte er nicht verloren. „Ich werde diese Woche viele Einzelgespräche mit meinen Spielern führen, um sie wieder aufzurichten“, ließ er sich entlocken. Am Sonntag beginnt schließlich die neue Saison