Sascha Fischer versuchte es ganz simpel zu erklären: "Wenn du einmal die Scheiße am Schuh hast, geht wirklich alles schief." Damit hat der Trainer des SC Frintrop nicht untertrieben, denn der Auftritt der Essener beim Mülheimer SV 07 fiel eindeutig unter die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen.
Schon der Blick auf den Spielberichtsbogen ließ keinen angenehmen Nachmittag für die Fußballer vom Schemmannsfeld vermuten. Verletzungen und urlaubsbedingte Absagen haben den Kader arg dezimiert. Vier Spieler wurden in die Rubrik Ersatzbank eingetragen. Der verletzte Mehmet Gül, der 45-jährige Ersatztorwart Markus Schmidt, Trainer Sascha Fischer und Patrick Stepuhn, der zuvor 90 Minuten in der zweiten Mannschaft abspulte.
Nach Beginn der zweiten Halbzeit nahm das Unheil dann seinen Lauf. Beim Stand von 1:0 für die Gäste verletzte sich Luca Campe. Für ihn humpelte der verletzte Gül auf das Feld. Nach dem Ausgleich (48.) traf es dann Stammtorwart Bryn Koperwas. Er wurde nach einem Zusammenprall mit einer Knieverletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Trainer Fischer musste erneut wechseln. Doch zu diesem Zeitpunkt weilte Markus Schmidt nicht mehr auf der Anlage. Der Ersatzkeeper trat in der Halbzeit aus familiären Gründen den Heimweg an. Fischer bleib nichts anderes übrig, als selbst die Handschuhe überzuziehen. Es war der erste Einsatz überhaupt des ehemaligen Landesliga-Spielers. Und das lange nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Auf einmal hieß es: 'ab in die Kiste'. Das war schon sehr ungewöhnlich", sagt er.
Leistenzerrung und Gegentor in der 94. Minute
Vergnügungssteuerpflichtig war sein Einsatz jedenfalls nicht. Gleich bei seiner ersten Aktion zog er sich eine Leistenzerrung zu. Im Tor bleib er trotzdem bis zum bitteren Ende. Das hielt den nächsten Schock für seine Mannschaft bereit. Dominik Hendricks erzielte in der 94. Minute den Siegtreffer für die Mülheimer. Fischer war geschlagen. Der Schiedsrichter pfiff nicht mehr an. "Was wir erlebt haben, war unfassbar. Trotz aller Probleme hatten wir genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Aber wir haben leider alles verballert. An diesem Tag lief wirklich alles schief."
Denn wie Jürgen Wegmann einst fabulierte: Zuerst hatten die Frintroper kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu.