Mit seinen Saisontreffern 16 und 17 war es Ümit Erturals Verdienst, dass Blau-Weiß Oberhausen im Spitzenspiel gegen Viktoria Buchholz den Platz als Sieger verließ. Einen Freistoß in der ersten Halbzeit spitzelte er zielgenau auf Peter Müller, der den Ball mit dem Kopf nur noch einnicken musste. Im zweiten Durchgang war er es dann, der mit zwei Freistoßtoren aus nahezu identischer Position das Spiel zum 3:2 drehte.
Trainer geraten ins Schwärmen
"Solche Tore macht man eigentlich nur in der Bundesliga", findet BWO-Trainer Thorsten Möllmann. Er wagt sich an eine kleine Hochrechnung: "Wenn Ertural zum Freistoß schreitet, landen 80 Prozent der Bälle auch später im Tor". Auch Michael Roß, Trainer von Viktoria Buchholz, glaubt, dass der 30-jährige der ausschlaggebende Faktor für die Niederlage seiner Mannschaft gewesen sei: "Ertural entscheidet das Spiel hier im Alleingang."
Ertural bleibt bescheiden
Seine eigene Leistung möchte der Deutsch-Türke selbst nicht überbewerten. "Mit meinen Toren möchte ich in erster Linie der Mannschaft helfen", erklärt er. Auch der Titel des Torschützenkönigs hat für ihn keine Priorität: "Es zählen nur die drei Punkte, die wir uns hier bei Blau-Weiß jede Woche erarbeiten wollen". Sein Geheimrezept für die Standartsituationen erscheint hingegen simpel: "Beten und Ball küssen. Den Rest machen meine Füße mittlerweile auch ohne spezielles Training automatisch". Das Ritual scheint sich bisher auszuzahlen.