Zum dritten Mal schon schnürt der 24-jährige US-Amerikaner (mittig im Bild zwischen seinen Teamkollegen) nun die Stiefel für Wethmar. Im Sommer 2012 stellte Trainer Alexander Lüggert, der de Grood schon einmal in der Fußballschule des ehemaligen Dortmunders Marcel Raducanu trainiert hatte, den Kontakt zum Mittelfeldmann her. Fortan lief de Grood im grün-weißen Dress auf und drückte dem Spiel seinen Stempel auf.
"Eine tiefe Freundschaft entstanden"
Im November 2013 endete allerdings de Groods Visum, er musste zurück in die USA. Dort verbrachte er knapp neun Monate in seiner kalifornischen Heimatstadt Riverside, ehe er im August - nur wenige Tage vor dem ersten Saisonspiel gegen den SC Dorstfeld - zur Freude seiner Mitspieler nach Wethmar zurückkehrte. "Der Boss ist zurück" - mit dieser und ähnlichen Aussagen taten einige Mitspieler ihre Freude auch bei Facebook kund.
Für Wethmars sportlichen Leiter Rolf Nehling sind diese Reaktionen nur zu allzu verständlich: "Cody ist für die Jungs ein dicker Kumpel geworden, da ist eine tiefe Freundschaft entstanden." De Grood werde hier einen einjährigen Deutschkurs belegen, um anschließend möglichst ein Studium in Deutschland zu beginnen, weiß Nehling zu berichten. Menschlich ist der Regisseur ohne Zweifel ein Gewinn, aber natürlich auch sportlich. Immerhin sammelte er in Rumänien bei Astra Ploiesti schon Profierfahrung und dabei soll es möglichst nicht bleiben. "Cody hat natürlich ein riesiges Potential. Ich gehe davon aus, dass er über kurz oder lang auch im Profibereich unterkommen möchte", erzählt Nehling.
Probetraining in Lotte endet mit Verletzung
Dabei werde man ihm aus Respekt und Dankbarkeit "keine Steine in den Weg legen". Schon einmal hätte de Grood beinahe seine Chance nutzen können, doch bei einem Probetraining bei den Sportfreunden Lotte verletzte er sich schwer. "Das war für ihn natürlich ein unglaubliches Pech, aber auch unser Glück. Denn sonst wäre er wohl niemals bei uns gelandet", gibt Nehling offen zu.
Schießen de Grood und Juka Wethmar hoch?
Aktuell jedenfalls scheint sich der Kalifornier wohl zu fühlen, er trug mit bislang vier Toren in zwei Spielen zum Traumstart bei. Wethmar besiegte mit Dorstfeld und dem FC Nordkirchen zwei hocheingeschätzte Konkurrenten jeweils recht deutlich, steht an der Tabellenspitze der Staffel 8. Am Sonntag geht es nun gegen den Tabellenletzten aus Oberaden, doch Nehling warnt vor dem Gegner: "Die sind unangenehm zu bespielen, wir müssen konzentriert antreten und dem Gegner unser Spiel aufzwingen."
Dabei könnte es nicht schaden, wenn de Grood weiter auf die Unterstützung seines kongenialen Partners bauen könnte. Denn im Sturm wartet mit Florian Juka ein weiterer Hochkaräter, der von Januar bis Juli für den FC Kray in der Oberliga auflief (2 Einsätze). Den Durchbruch schaffte er dort noch nicht, deshalb kehrte er zurück nach Wethmar, wo er auch schon drei eigene Treffer bejubeln durfte.