Und wenn er nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose. Mit den Kartoffeln war da zwar auch noch was, wir präsentieren hier aber den Grund, worüber sich jeder Voll- und Nebenerwerbs-Landwirt freut, egal ob sein Schwein (aus dem letzten Loch) pfeift: Die Schützenfest-Saison hat begonnen!
1. SG Wattenscheid 09 II (Landesliga 3 WF)
Hombrucher SV – Wattenscheid 09 II 9:1
Der (Vereins-)Name der Gäste war an der Deutsch-Luxemburger Straße um ein Haar Programm – das Ergebnis ist aus Sicht das Tabellenschlusslichts aber sicher auch so noch gruselig genug, um besonders ungern an den 3. Mai 2009 zurückzudenken. In Wattenscheid wird aber anscheinend auch nichts ausgelassen, um sich den eigenen Geburtstag zu vermasseln. Pikante Randnotizen: Die Reserve der Schwarz-weißen war sogar beim HSV in Führung gegangen – und der hat jetzt die Chancen, den direkten Rivalen von Platz zwei zu holen. Und der heißt: Wattenscheid, diesmal aber 0:8, äh 08. Im Dortmunder Landesliga-Fernduell um das schönste Schützenfest hat im Übrigen der TuS Eving-Lindenhorst den Hombrucher Kollegen sogar noch den Titel streitig machen können: Beim 8:3 gegen den VfB Habinghorst fiel noch ein Treffer mehr.
2. SV Hansa Scholven (Kreisliga A 1, Gelsenkirchen)
SV Hansa Scholven – BV Rentfort 3:14
Wer denkt, dass dort wo die Schlote rauchen, Schützensport-mäßig Diaspora herrscht, der irrt: In Gelsenkirchen-Scholven halten die Burhofschützen die Fahne hoch, in Gladbeck-Rentfort ist der Schützenverein Rentfort 1898 e.V. wichtiger Bewahrer von "Glaube, Sitte und Heimat" im Stadtteil. Schon ein knappes Vierteljahr vor dem eigentlichen Termin haben die Rentforter den Nachbarn am Sonntag den Zapfenstreich geblasen. Man muss die Feste nun mal feiern, wie sie fallen.
3. FC Höntrop (Kreisliga B 3, Bochum)
SV Waldesrand Linden – FC Höntrop 12:2
„Waidmannsheil“: Am Waldesrand kennt man sich damit aus, mal etwas abzuschießen. „SV“ steht zwar nicht für Schützen-, sondern Sportverein, aber immerhin haben die Lindener in der abgelaufenen Spielzeit bisher die größte Treffsicherheit bewiesen. Ein dutzend Mal zielte der Tabellendritte jetzt gegen den Liga-Prügelknaben „ins Schwarze“. Zwar ist die Königswürde schon an den SV Höntrop vergeben, aber auch ein Platz zwei oder drei kann ein Ruhmesblatt sein. Na denn: „Horrido“ und „Waidmannsdank“!
4. SC Husen-Kurl III (Kreisliga B 3, Dortmund)
TuS Deusen – SC Husen-Kurl III 13:0
Tradition wird in Dortmund groß geschrieben. „Bier, Borussia, Borsigplatz“ - dieser Dreiklang wirkt bis in die B-Kreisliga, wo man auf einen Fusions-Verein aus dem Osten der Stadt stößt. Ganz modern bietet der SC auf seiner Internet-Seite die 25-seitige Vereinschronik zum Download an. Da ist nachzulesen, wie die als stur berüchtigten Westfalen aus Husen und Kurl versuchten, vor langer Zeit aus SV und VfL einen neuen Klub zu schmieden. Das gelang zwar nicht im ersten Anlauf, vor fast genau 25 Jahren war die schwere Geburt dann aber perfekt. Wichtigster Punkt der neuen Vereinssatzung: „Die beiden Vereinslokale Schnier und Benstein werden beibehalten.“ Ein Satz wie sauerländisches Gedicht! Jedem Schützenbruder wie ein frischgezapftes Pils runtergehen dürfte auch dieser Auszug: "Harry Brasse wurde Torschützenkönig mit 25 Toren. Die Stiftsbrauerei lud dafür Harry Brasse, die komplette Mannschaft und den Vorstand ins Braustübl der Stifsbrauerei in Hörde zu einer gemütlichen Feier ein."
5. TGD Essen-West III (Kreisliga B 1, Essen Nord-West)
SuS Haarzopf II - TGD Essen-West III 13:0
„Wir suchen für nächste Saison noch einen 'fähigen' Trainer. Hast du kein Interesse die 3. Mannschaft zu trainieren bzw. zu begleiten? Bitte melde dich schnellstens!“ Nach diesem Aufruf auf der Homepage des Landesligisten TGD bleiben eigentlich keine Fragen mehr offen. Aber warum wird das Attribut „fähig“ in Anführungszeichen gesetzt? Und wer hat sich beim Schützenfest in Haarzopf um die Schießbude der Liga gekümmert? Und wie soll man total verkatert die letzten zwei (Spiel-)Tage weiterfeiern?