Seit dem 01.12.2020 ist Fußball-Trainer und Ex-Profi Thorsten Nehrbauer ohne einen Verein. Der 43-Jährige trainierte zuletzt den West-Regionalligisten Bonner SC, bevor er nach einer Niederlagenserie von seinen Aufgaben entbunden wurde. Der Trainerwechsel hatte keinen Effekt: Nehrbauer wurde auf dem vorletzten Tabellenplatz entlassen, aktuell steht Bonn ebenfalls auf Platz 20. Seit seiner Entlassung sind vier Monate vergangen. Diese Zeit hat der ehemalige Bundesliga-Profi genutzt, um zu reflektieren. „Das hat schon etwas gedauert, weil ich ein sehr selbstkritischer Mensch bin. Es ist mir bewusst, dass auch ich Fehler gemacht habe. In Bonn hat es leider nicht so gepasst, wie ich es mir vorgestellt habe. Das gehört aber zum Lernprozess. Wir hatten im letzten Sommer einen großen Aderlass und mussten viele Leistungsträger ersetzen. Das war schwer zu kompensieren. Ich wünsche meinem Heimatverein alles Gute und hoffe, dass sie den Klassenerhalt schaffen.“
Nehrbauer ist bereit für eine neue Aufgabe: “Bin voller Tatendrang“
Die Rheinlöwen hatte der 43-Jährige zu Beginn der Saison 2019/20 übernommen. Zuvor trainierte Nehrbauer erfolgreich den 1.FC Kaan-Marienborn. In der Spielzeit 2015/16 stieg er mit Kaan-Marienborn in die Oberliga Westfalen auf, 2018 folgte sogar der Aufstieg in die Regionalliga West. Der frühere 132-fache Zweitliga-Profi ist wieder bereit für eine neue Aufgabe: „Ich bin voller Tatendrang, weiß aber, dass ich in der Corona-Zeit geduldig bleiben muss. Insgesamt hoffe ich, dass ich schon bald wieder meine Qualitäten als Trainer unter Beweis stellen und meiner Leidenschaft nachgehen kann. Vielleicht können wir dann sogar wieder vor Zuschauern spielen. Das macht den Fußball aus. Die Partien im Fernsehen fühlen sich an wie Testspiele, es fehlen die Emotionen. Aber: Wir sitzen alle in einem Boot. “
Langfristig peilt der Trainer den Profifußball an
Ein Wunschziel für seine kommende Station hat Nehrbauer nicht. Langfristig möchte er aber in die Sphären, in denen er sich bereits als Spieler wiedergefunden hat. „Natürlich möchte ich Trainer von einer Profimannschaft werden und mich dort etablieren. Dafür muss ich allerdings noch den Fußballlehrer machen. Ich habe in meiner Spielerlaufbahn unter vielen erfahrenen Trainern gespielt, wie beispielsweise Ralf Rangnick, und konnte viel mitnehmen“, erklärte der ehemalige Bonn-Coach. „Auch die Regionalliga West ist eine sehr interessante, aber auch schwierige Liga. Es gibt viele Traditionsvereine und eine hohe Qualität. Da gibt es auch viele spannende Aufgaben.“