Ausgangslage:
Der VfL Bochum ging als Tabellenführer in die anstehenden Hammer-Wochen. Zum Auftakt wartete der Drittplatzierte SpVgg Greuther Fürth. Die Gastgeber aus dem Frankenland waren gut in Form, hatten sie doch seit acht Spielen nicht verloren. Für beide Teams ging es darum, mit einem Sieg von dem am Montag (8. März, 20:30 Uhr) anstehenden Duell zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel zu profitieren.
VfL-Trainer Thomas Reis musste dabei allerdings auf Angreifer Simon Zoller verzichten. Für ihn rückten allerdings nicht etwa der zuletzt formstarke Herbert Bockhorn oder Silvère Ganvoula in die erste Elf. Stattdessen gab Reis Thomas Eisfeld das Vertrauen, der im zentralen Mittelfeld startete. Im Abwehrzentrum kehrte Maxim Leitsch für Saulo Decarli zurück. Insgesamt hatte Reis von seinem bewährten 4-2-3-1 auf ein 4-3-1-2 umgestellt.
Analyse:
Gerade einmal 23 Sekunden war die Partie alt, als der Ball zum ersten Mal im Tor lag. Blum hatte für den VfL getroffen - allerdings aus einer Abseitsposition. Besser machte es Anthony Losilla, der den Ball auf Vorlage von Eisfeld mustergültig in den Winkel schlenzte.
Auf die spektakulärste Bochumer Anfangsphase der Saison folgte allerdings das große Aufbäumen der Gastgeber. Fürth übernahm das Kommando und kam durch einen Distanzschuss von Anton Stach zum völlig verdienten Ausgleich (18.). Nur Sekunden später erzielte Havard Nielsen sogar die vermeintliche Führung. Auch dieser Aktion war allerdings eine Abseitsstellung vorausgegangen, weshalb das Tor zurecht nicht zählte.
Dennoch hätten sich die Fürther für ihre Dominanz belohnen müssen. Mal stand jedoch Manuel Riemann (24.), mal das Unvermögen von Branimir Hrgota (37.) im Weg. Der Schwede drosch den Ball aus kurzer Distanz freistehend über den Kasten, sodass es zur Pause beim 1:1 blieb.
Nach dem Seitenwechsel versuchte Bochum, das Spiel wieder ausgeglichener zu gestalten. Das gelang, sodass bis auf einen Holtmann-Schuss (48.) Großchancen Mangelware blieben. Nach etwas mehr als einer Stunde leistete sich Kleeblatt-Verteidiger Abdourahmane Barry jedoch eine Unaufmerksamkeit und holte Blum von den Beinen. Robert Zulj trat zum fälligen Strafstoß an und drosch diesen in den Winkel - 2:1 (61.).
Die Gastgeber konnten nicht mehr an die starke Phase aus Hälfte eins anknüpfen, weshalb sich das Spiel ins Mittelfeld verlagerte. Den führenden Bochumern war das natürlich recht. Reis' Team lauerte auf Konter, besorgte die Vorentscheidung jedoch nicht. Dennoch blieb es am Ende beim verdienten 2:1-Auswärtssieg.
Schwachpunkt:
Auf Bochumer Seite kam offenbar nicht jeder mit der neuen Taktik zurecht. Rechtsverteidiger Christian Gamboa erwischte einen schwachen Tag und ließ immer wieder Angriffe über seine Seite zu. Ein ungewohnter fahriger Auftritt des Costa-Ricaners, der vor der Pause kaum einen Zweikampf gewann. Dazu leitete er nach 32 Minuten eine Fürther Großchance ein, indem er eine Flanke auf den Elfmeterpunkt "klärte". In der zweiten Hälfte stabilisierte er sich merklich.
Geschichte des Spiels:
"Ausgerechnet Robert Zulj", werden einige Fürther sicherlich denken. Der mittlerweile unverzichtbare Spielmacher des VfL stand nämlich von 2014 - 2017 auch schon in Franken unter Vertrag. Durchsetzen konnte er sich da jedoch nicht, weshalb er dann zur TSG Hoffenheim und schließlich ins Ruhrgebiet weiterzog. Im Trikot der Bochumer tat er seinem alten Arbeitgeber nun richtig weh, indem er den siegbringenden Elfmeter humorlos in den Winkel hämmerte. Keeper Sascha Burchert war in die falsche Ecke unterwegs, hätte aber ohnehin wohl keine Chance gehabt.
Fazit:
Der VfL Bochum ist schon lange kein Geheimfavorit auf den Aufstieg mehr. An diesem Nachmittag hat das Team von Thomas Reis vieles gezeigt, was auf dem Weg in die 1. Bundesliga hilfreich ist. Gegen eines der spielstärksten Teams der Liga stand die Abwehr über weite Strecken sehr sicher, ließ gerade nach der Pause so gut wie nichts mehr zu. Aus einem engmaschigen Mittelfeld heraus wurden die pfeilschnellen Angreifer Danny Blum und Gerrit Holtmann immer wieder stark in Szene gesetzt. Eine solche Aktion führte schließlich auch zum Elfmeter, den Rückkehrer Zulj verwandelte. Damit steht der VfL Bochum nach diesem Spieltag mindestens auf Platz zwei.
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