Auf einer Video-Konferenz am Dienstag zwischen den 23 Vertretern der Oberliga Niederrhein und dem zuständigen Fußballverband Niederrhein (FVN) haben sich die Vereine mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass die Saison ab dem 11. April fortgesetzt werden soll. Der Verband hat hierfür - [article=510790]RevierSport berichtete[/article] - einen Plan entworfen.
RevierSport fragte bei einigen Klub-Vertretern nach, wie sie zu dem Plan des Verbandes stehen.
Marc Bach, Trainer TVD Velbert:
"Der Vorschlag ist aus meiner Sicht absolut umsetzbar. Voraussetzung: Wir dürfen Anfang März wieder trainieren. Nach der langen Pause und den vielen individuellen Laufeinheiten benötigt man aus meiner Sicht circa vier Wochen, um die Jungs wieder spielfähig zu bekommen. Man sollte in diesem Zusammenhang aber auch darüber nachdenken, dass man in der Oberliga eine fünfte Auswechslung möglich macht, um die Spieler im Spielbetrieb besser entlasten zu können. Außerdem sollte man bei Corona-Verdachtsfällen innerhalb eines Teams dann auch bei uns mit Schnelltests arbeiten und so lange ein Team 15, 16 Spieler zur Verfügung hat, die Spiele stattfinden lassen. In Summe hat der Verband hier einen sehr guten Lösungsvorschlag erstellt und es ist wichtig, dass wir bestmöglich die Ligen wieder auf Normalgrößen reduzieren. Von daher wäre eine Fortführung mit Auf- und Abstiegsregelung wünschenswert, so lange die Gesundheit aller gewährleistet ist. Aber auch hier haben die Vereine zu Saisonbeginn gezeigt, dass die Steigerung der Infektionszahlen nicht im Amateursport begründet waren."
Mario Salogga, Sportlicher Leiter FC Kray:
"Es wurde ja klar mitgeteilt, dass eine vorzeitige Annullierung beziehungsweise ein Abbruch der Saison keine Option darstellen. Am Ende wurde abgefragt, wie die Saison zu Ende gebracht werden soll. Da die anderen Optionen eigentlich allein aufgrund des Zeitfaktors ausgeschlossen wurden, war es im Grunde genommen alternativlos, sich für diese Option der Fortsetzung ab dem 11. April zu entscheiden. Wichtig für uns ist, dass uns die Zeit gegeben wird. eine vernünftige Vorbereitung zu absolvieren. Wir würden es zudem begrüßen, wenn eine fünfte Auswechslung möglich wäre. Wir stellen uns jetzt nochmal verstärkt auf den Re-Start ein und versuchen alles, um hundert Prozent gewappnet in die Saison zu starten."
Stephan Engels, Sportlicher Leiter 1. FC Bocholt:
"Für uns ist es natürlich allein aufgrund der momentanen Tabellensituation absolut wünschenswert, dass es zu einer Wertung kommt. Allerdings wäre ich auch für eine Fortsetzung, wenn wir nicht oben stehen würden. Die Belastung für die Spieler ist aufgrund der engen Taktung der Spiele extrem hoch, wodurch jedem Verein geholfen wäre, wenn die Liga wieder verkleinert wird."
Dietmar Schacht, Trainer FSV Duisburg:
"Ich bin kein großer Freund davon, dass nur die Hinrunde gezählt wird. Die Tabelle ist doch sehr verzerrt. Es gibt zudem weiter viele Fragezeichen. Was passiert, wenn es in den Mannschaften Corona-Fälle gibt? Dann haben wir wieder viele Nachholspiele und die Tabelle wird ist zum Schluss verzerrt bleiben. Meiner Meinung macht die Fortsetzung wenig Sinn. Aber es ist alles in Ordnung: Jeder darf seine Meinung haben. Am Ende muss man ehrlich sein: die Vereine, die oben stehen wollen weiter spielen und die Klubs, die unten stehen würden am liebsten die Saison annullieren. Das ist alles menschlich und verständlich."
Karl Weiß, Präsident ETB Schwarz-Weiß Essen:
"Ich bin für die Beendigung und Wertung der Hinrunde und bitte mit Zuschauern und Hygienekonzept wie vorher auch!"
Dirk Tönnies, Trainer SV Schonnebeck:
"Es ist die einzig richtige Entscheidung die Hinrunde zu spielen und dann zu werten. Der Verband, in Verbindung mit den Vereinen, hat da sicherlich das Beste, was möglich ist, entschieden. Wenn es hoffentlich am 11. April wieder losgehen sollte, ist selbst das, inklusive der Niederrheinpokal-Spiele, schon ein straffes Programm. Eine Annullierung wäre echt schade, da man in der kommenden Saison wahrscheinlich mit einer noch größeren Oberliga ins Rennen gehen würde, aufgrund der Regionalliga-Absteiger."
Oliver Kuhn, Vorsitzender SSVg Velbert:
"Ich bin auch dafür, dass die Saison sportlich zu Ende gespielt werden soll. Zumindest die Hinrunde. Dann muss es Absteiger und einen Aufsteiger geben. Wir können doch nicht zwei Jahre hintereinander ohne Absteiger spielen. Dann kommt jemand aus der Regionalliga noch hinzu und die Oberliga wird wieder größer. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Wir hoffen alle, dass Deutschland die Pandemie jetzt in den Griff bekommt und das wir ab März wieder trainieren dürfen."