Beim letzten Aufeinandertreffen war die Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und dem SV Meppen noch ein echtes Spitzenspiel, an diesem Sonntag (14 Uhr) geht es in der Duisburger SchauinslandReisen-Arena im letzten Spiel der Hinrunde - die Zebras haben allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand - für beide Mannschaften um immens wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Nach dem 1:0-Sieg Anfang März des vergangenen Jahres gegen den MSV waren die Meppener auf den vierten Tabellenplatz geklettert, während die Zebras noch die Spitzenposition inne hatten. Doch seitdem hat sich bei beiden Mannschaft viel geändert. Meppens damaliger Trainer Christian Neidhart ist nun bei Rot-Weiss Essen in Amt und Würden, Ex-Nationalspieler Torsten Frings hat im Sommer übernommen. Hinzu kamen bittere Abgänge von Deniz Undav (Royale Union St Gilloise), Marco Komenda (Holstein Kiel) oder auch Marius Kleinsorge (1. FC Kaiserslautern).
Aufschwung nach der Corona-Pause
So heißt die Realität in diesem Jahr wieder Abstiegskampf. Und Mitte November sah es für die Meppener schon reichlich düster aus, als die Mannschaft mit nur sechs Punkten am Tabellenende stand und aufgrund zahlreicher Corona-Fälle innerhalb des Teams drei Partien ausfallen mussten. Im Umfeld des Vereins wurde die Kritik an Frings von Woche zu Woche spürbar lauter.
Doch die Corona-Pause tat den Emsländern offenbar gut. Frings änderte sein System und ließ das Team deutlich defensiver agieren. Zudem kehrte das nötige Spielglück zurück. Anfang Dezember holte der SVM plötzlich zehn Punkte aus vier Partien, kassierte dabei kein einziges Gegentor.
Seitdem wechseln sich Niederlage und Sieg regelmäßig ab, dadurch rückten die Meppener erst einmal auf den 13. Rang vor. Unter der Woche setzte es eine 0:2-Pleite bei der Reserve des FC Bayern München. Dabei zeigten die Meppener einen erschreckend harmlosen Auftritt und waren mit dem Ergebnis noch gut bedient.
In der Vorwoche kam Tom Boere für den Sturm
In Duisburg wird der SVM auf Wiedergutmachung aus sein - zumal der Vorsprung von derzeit sieben Punkten auf den MSV natürlich mindestens gehalten werden soll. Allerdings wird der SVM einen herben Ausfall verkraften müssen: Top-Scorer René Guder hat in München seine fünfte Gelbe Karte gesehen.
Der pfeilschnelle Rechtsaußen steht bei einem Saisontor und fünf Vorlagen. Er kam bisher in jeder Partie zum Einsatz, stand 15 Mal in der Startelf. Zudem fehlen bereits seit Wochen die ursprüngliche Nummer eins Luca Plogmann, Kapitän Thilo Leugers und Abwehrchef Steffen Puttkammer. Für Guder könnte Christoph Hemlein ins Team rücken. Der 86-fache Zweitligaspieler kam im Sommer, ist jedoch noch nicht die erhoffte Verstärkung.
Eine Verstärkung soll auch Tom Boere sein. Der Angreifer, der in der Vorsaison noch für den KFC Uerdingen neun Tore erzielte, kam vor einer Woche von Türkgücü München ins Emsland. Sowohl beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken als auch in München unter der Woche stand der Niederländer direkt in der Startelf, konnte jedoch noch nicht nennenswert in Erscheinung treten.
Dabei suchen die Meppener sehnlichst einen Torjäger. Zwar gab es bereits elf verschiedene Torschützen in dieser Saison, aber niemanden, der regelmäßig trifft. An der Spitze der internen Torschützenliste stehen Valdet Rama, Luka Tankulic und Innenverteidiger Lars Bünning (drei Treffer).
Das erste Tor entscheidet regelmäßig Meppen-Spiele
Mit Blick auf die bisherige Saison der Meppener besonders auffällig: Neun Mal gerieten die Blau-Weißen in Rückstand. Alle neun Partien gingen schließlich auch verloren - der schlechteste Wert der Liga. Demgegenüber stehen aber auch acht 1:0-Führungen, von denen immerhin sieben erfolgreich ins Ziel gebracht werden konnten.
Lediglich die SpVgg Unterhaching konnte einen 0:1-Rückstand gegen den SV Meppen noch in einen Sieg drehen. Beim 1. FC Magdeburg spielte die Frings-Mannschaft 0:0 - das einzige Unentschieden der bisherigen Saison. Der MSV täte also gut daran, am Sonntag selbst in Führung zu gehen.