FC St. Pauli, Union Berlin, KFC Uerdingen - die Vita von Dennis Daube las sich aus Sicht der Verantwortlichen beim SC Preußen Münster im vergangenen Sommer so vielversprechend, dass sich die Vereinsführung eingehend um den Transfer des ehemaligen Erst- und Zweitliga-Spielers bemühte. Der gebürtige Hamburger wurde mit der klaren Prämisse zu den Westfalen geholt, eine der tragenden Säulen in der neuformierten Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann zu sein. Im Verlauf der Hinrunde musste sich der 31-Jährige, dessen Krankenakte in der Vergangenheit stetig dicker wurde, einmal mehr Verletzungen beugen, die ihn zurückwarfen.
Zuletzt wurde Daube, der vorrangig im zentralen Mittelfeld oder auf der rechten Außenbahn zuhause ist, von einer Mittelfußprellung am Fußballspielen gehindert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der prominente Neuzugang der Preußen insgesamt sieben Liga-Partien bestritten, in denen er bis dato noch ohne Scorerpunkt blieb. Während Daube gegenwärtig hart an seinem Comeback für die Münsteraner arbeitet, rangiert sein Team aktuell auf einem ordentlichen fünften Rang. Im Gespräch mit RevierSport erklärt der Routinier unter anderem, dass die Ansprüche im Mannschaftskreis noch durchaus höher sind.
Dennis Daube, 34 Punkte nach 20 Spielen: Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf bei Ihrem neuen Verein?
Insgesamt kann man schon sagen, dass der bisherige Saisonverlauf in etwa das widerspiegelt, was wir auf den Platz gebracht haben. Ich würde das als sehr ordentlich bezeichnen. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Mannschaft zu einem nicht unerheblichen Teil neu aufgestellt ist. Auch im Verein hat es einige Veränderungen gegeben, da musste sich zunächst also vieles erstmal ordnen. Wir sind vor allen Dingen richtig gut in die Saison gestartet. Noch merkt man unserem Spiel aber an, dass manchmal das gewisse Etwas fehlt. Wir wollen über die gesamte Saison richtig oben angreifen. Trotzdem weiß jeder bei uns auch, dass Borussia Dortmund II und Rot-Weiss Essen zwei richtig gute Mannschaften sind.
Sie sind ein sehr erfahrener Spieler. Wie ist Ihre Rolle im Team trotz der jüngsten Verletzungspause?
Für mich ist es bislang natürlich echt durchwachsen gelaufen. Die Verletzungen haben mich schon stark beeinträchtigt, aber ich arbeite hart daran, möglichst schnell wieder auf dem Platz zu stehen. Wenn man als Führungsspieler geholt wird, muss man ein offenes Ohr für alle Spieler haben. Selbst wenn man nicht aktiv mitwirken kann, ist das sehr wichtig. Ich versuche, auch mal in das Team hineinzuhören.
Sie haben in Ihrem bisherigen Karriereverlauf mit Charakteren wie Felix Kroos oder Max Kruse zusammengespielt. Wie sehr haben solche Erfahrungen Sie persönlich geprägt?
Wenn wir von den beiden sprechen, dann kann ich nur sagen, dass sie wirklich super Typen sind. Auf Max und auch Felix war immer hundertprozentig Verlass. Da konnte man sich wirklich was abschauen. Nebenbei sind das selbstverständlich auch überragende Fußballer, da gibt es keine zwei Meinungen. Zu einem von beiden pflege ich heute noch richtig guten Kontakt. Aber auch andere ehemalige Mitspieler waren wichtig für meine Entwicklung. Bei St. Pauli gab es Typen wie Gerald Asamoah, Matthias Lehmann oder Carlos Zambrano. Alle gestandene Bundesliga-Spieler.
Wie sehen Ihre konkreten Ziele für die Zukunft aus? Persönlich und natürlich auch mit Preußen Münster.
Mittelfristig will ich der Mannschaft hier in Münster eine gute und verlässliche Stütze sein. Wenn wir zusammen nochmal in die 3. Liga aufsteigen könnten, wäre das toll. Ich kann aber schon sagen, dass ich nicht Fußball spiele, bis ich 40 Jahre alt bin. Trotzdem glaube ich, dass ich dem Business auch nach der Karriere erhalten bleiben werde. Derweil versuche ich zum Beispiel, Zertifikate für die Spielanalyse und das Scouting zu erwerben.
Nach Ihren Stationen in Hamburg und Berlin haben Sie sich mit Krefeld und Münster zwei provinziellere Gefilde ausgesucht? Ist das für Sie in Zukunft ein denkbares Lebensmodell?
Ich bin Hamburger durch und durch, dazu auch durch meine Zeit in Berlin geprägt. Als Familienmensch möchte ich in Zukunft nah bei meinen Wurzeln sein, aber durch den Fußball ist nie etwas in Stein gemeißelt. Grundsätzlich sehe ich mich aber spätestens nach meinem Karriereende wieder in großstädtischen Gefilden.