Ausgangslage:
Dank des dramatischen 5:2-Pokalerfolgs (n.E.) beim 1. FSV Mainz 05 konnte der VfL Bochum mit mächtig Selbstvertrauen im Rücken ins neue Jahr starten. Dazu kam die starke Heimform: Die vergangenen drei Partien im Ruhrstadion gewann der VfL mit insgesamt 11:0 Toren. Dem Gegner SV Darmstadt 98 gelangen zuletzt ebenfalls zwei Zu-Null-Siege. Insgesamt hinken die Lilien aktuell jedoch noch den Erwartungen hinterher. Mit Serdar Dursun hat der Tabellenzehnte aber den zweitbesten Zweitligatorjäger (neun Treffer) in seinen Reihen.
"Never change a winning team" dachte sich wohl Bochums Cheftrainer Thomas Reis, der exakt der gleichen Startelf vertraut, die im DFB-Pokal gegen Mainz 05 (3:0-Sieg im Elfmeterschießen) das Achtelfinalticket löste.
Analyse:
Wer das ganz große Ballermann-Duell zwischen Dursun und der VfL-Offensive um Robert Zulj und Simon Zoller (je sieben Treffer) erwartet hatte, wurde zunächst enttäuscht. Vielmehr entwickelte sich an der Castroper Straße ein Spiel in dem die Bochumer die Kontrolle übernahmen, konterfreudige Darmstädter jedoch die ersten Abschlüsse bekamen. Auf beiden Seiten fehlte der letzte Zug in den Aktionen, sodass die Keeper kaum in Bedrängnis gerieten.
Unter dem Strich bot die erste Hälfte ein zerfahrenes Spiel, das man aus den vergangenen furiosen Bochumer Heimauftritten gar nicht mehr gewohnt war. Bei den Darmstädtern stand die defensive Stabilität vor offensivem Hurra-Fußball, weshalb der VfL kaum zu Chancen kam. So blieb es beim gerechten 0:0.
Auch nach der Pause kam die Bochumer Angriffsmaschinerie nur selten in Fahrt. Darmstadt verteidigte weiter gut und hatte seinerseits durch Dursun die Chance in Führung zu gehen. Der 29-Jährige stand bei seinem Treffer jedoch im Abseits (48.). Auf der anderen Seite hatte Blum die Bochumer Führung auf dem Fuß. Aus rund zwölf Metern kam er frei zum Schuss, jagte den Ball jedoch drüber (71.).
Am Ende wurde es dann nochmal hektisch: Tobias Kempe zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern zentraler Position unhaltbar in den Winkel (80.), ehe der VfL per Eigentor von ebenjenem Kempe zunächst den postwendenden Ausgleich (82.) erzwang und durch Milos Pantovic Sekunden später sogar die 2:1-Führung markierte (84.). Die hatte bis zum Schlusspfiff Bestand.
Abwehrchaos und Abseitstor:
Kurz nach der Pause hätten die Gäste den VfL um ein Haar ganz kalt erwischt. Zunächst setzte sich Tobias Kempe auf der rechten Angriffsseite gegen Danilo Soares durch. Den darauf folgenden Abschluss klärte Armel Bella Kotchap mit Glück zu einer Ecke, die Bochum jedoch ebenfalls nicht überzeugend verteidigt bekam. So stand Dursun nach einer flachen Hereingabe vorm leeren Tor - allerdings auch im Abseits. Glück für den VfL, der sich danach jedoch wieder stabilisierte.
Furiose Schlussminuten:
Das Finale der Partie hatte es in sich: Einen traumhaft getretenen Freistoß von Kempe (80.) konterten Losilla und Pantovic mit zwei postwendenden Treffern (82., 84.). Es schien so, als hätte Bochum diesen Wachmacher gebraucht, um noch einmal so richtig aufdrehen zu können. Schließlich brachte der VfL den Sieg über die Zeit.
Fazit:
Lange sah es nach einem Remis aus, ehe die Schlussminuten anbrachen. Der VfL Bochum ließ sich von der späten Gäste-Führung nicht aus der Ruhe bringen und zeigte einmal mehr, warum er in dieser Saison in der Tabelle ganz oben mitspielt. Durch den Sieg springt Bochum auf Platz zwei.
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