Ob das eine gute Idee war? Noch am frühen Morgen sah es nach einer aus, wenige Stunden später aber drohte den Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Ärger. Verantwortliche des Klubs hatten in der Nacht auf Dienstag im gesamten Berliner Stadtgebiet rund 60.000 Flaggen des Vereins aufgestellt. Auf sämtlichen Straßen und Plätzen empfing die Passant*innen ein blau-weißes Fahnenmeer. Anlass war das Stadtderby gegen den 1. FC Union Berlin am Freitag (20.30 Uhr/DAZN).
Inzwischen aber ist der Genuss des Anblicks aber dem Frust über die Aktion von Polizei, Ordnungsamt und Straßen- und Grünflächenämtern gewichen. Die Behörden sammelten die Fahnen allesamt wieder ein - niemand hatte die Aktion genehmigt, vermutlich droht Hertha BSC jetzt sogar ein Nachspiel.
Arne Herz, stellvertretender Bürgermeister in Charlottenburg/Wilmersdorf erklärte gegenüber Bild: „Die Aktion war nicht genehmigt, sie wäre auch niemals genehmigt worden. Ich weiß nicht, ob sich Hertha mit dieser Aktion einen Gefallen getan hat. Seit dem frühen Vormittag sind die Polizei, die Ordnungsämter und die Straßen- und Grünflächen-Ämter damit beschäftigt, die Fahnen einzusammeln.“
Die Polizei habe eine Person beim Aufstellen von Fahnen erwischt. Bei der anschließenden Ansprache habe sich herausgestellt, dass die Person für eine Agentur arbeitet, die im Auftrag des Vereins handelte.
Die Aktion, eigentlich dem Anheizen der Stimmung vor dem dritten Stadtderby seit dem Union-Aufstieg 2019 dienen sollte, ging somit nach hinten los. Hertha droht wegen der nicht genehmigten Aktion ein Verfahren - dass am Ende eine Geldstrafe steht, ist wahrscheinlich.
Vor dem Duell im Berliner Olympiastadion hätte die Alte Dame jedoch das Plus an Motivation gebrauchen können. Die von Urs Fischer trainierten Köpenicker gehen als Tabellensechster und damit als Favorit ins Duell mit Hertha (13.).