Nach dem turbulenten 3:2-Auftaktsieg gegen die Sportfreunde Niederwenigern konnte der 1. FC Bocholt auch sein zweites Oberligaspiel für sich entscheiden. Beim Aufsteiger FSV Duisburg schossen Florian Abel (10.) und Alexander Lipinski (61.) einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg heraus. Dennoch war Bocholt-Trainer Jan Winking mit der gezeigten Leistung noch nicht zufrieden.
"Gerade die zweite Halbzeit hat aufgedeckt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", erklärte er. Da hatte der zuvor klar unterlegene FSV Duisburg begonnen, die Gästeabwehr mit zwei Stürmern früh unter Druck zu setzen. "Duisburg spielt plötzlich Angriffspressing und wir müssen uns umstellen. Da wird es dann auf einmal ein offenes Spiel, in dem wir den Gegner unnötigerweise stark gemacht haben", monierte der 24-Jährige.
In der Tat hatte seine Mannschaft schon vor der Pause genügend Chancen, um ihren dominanten Auftritt noch deutlicher auf die Anzeigetafel zu bringen. Dass bis dahin allerdings nur der Führungstreffer durch Abel (10.) heraussprang, ärgerte Winking. "Wir haben zwar früh das 1:0 gemacht und sind auch gut in unser Spiel reingekommen, allerdings hätten wir zur Halbzeit schon längst das zweite oder dritte Tor nachgelegt haben müssen."
FSV-Trainer Kowalczyk lobt stabilisierte Defensive
Insgesamt verpasste es Bocholt nach der Pause, an die dominante erste Hälfte anzuknüpfen und beschränkte sich darauf, das Ergebnis zu verwalten. Schlussendlich war es dann aber doch die individuelle Klasse der Gäste, die das Spiel entschied. "Wir haben zwei dumme Gegentore kassiert, bei denen wir jeweils zu weit weg von den Gegenspielern waren. Defensiv haben wir uns im Vergleich zum 2:5 gegen Kray aber gesteigert. Das sah schon sehr ordentlich aus", analysierte FSV-Trainer Markus Kowalczyk.
Der Interimstrainer schickte eine sehr junge Elf ins Rennen. "Am Ende hat meinen Jungs etwas die Erfahrung gefehlt. Die Niederlage geht unter dem Strich auch in Ordnung. Aktuell können wir uns nicht mit Bocholt messen", resümierte Kowalczyk ehrlich.
Während der FSV also weiter mit null Punkten dasteht, hat Bocholt schon sechs Zähler auf dem Konto. "Wir sind erstmal froh, dass wir so gut in die Saison gestartet sind. Bis wir unsere Spielidee über 90 Minuten durchdrücken können, ist es noch ein weiter Weg. Gegen den SC Velbert wollen wir in der nächsten Woche zuhause nachlegen und die neun Punkte vollmachen", erklärte Winking die Bocholter Marschroute.