Am 27. Mai 2018 stand das Relegationsrückspiel um den Aufstieg in die dritte Fußball-Liga zwischen Waldhof Mannheim und dem KFC Uerdingen an. Der zweitplatzierte der Regionalliga Südwest traf im Carl-Benz-Stadion in Mannheim auf den Meister der Regionalliga West. Im Hinspiel gelang den Krefeldern ein 1:0-Heimsieg.
Fan-Ausschreitungen und Spielabbruch
Mannheim verpasste den 3. Liga-Aufstieg bereits in den beiden Jahren zuvor (2016 und 2017) in der Relegation - die dritte vergebene Chance drohte: Der KFC führte im Rückspiel acht Minuten vor Spielende mit 2:1, als vermummte Anhänger von Waldhof Mannheim gefrustet Rauchbomben und Böller zündeten. Zudem flogen im Sekundentakt zahlreiche Raketen auf das Spielfeld und die Akteure auf dem Rasen.
Schiedsrichter Patrick Ittrich unterbrach die Chaos-Partie zunächst für mehr als 20 Minuten. Als beim Versuch des Wiederanpfiffs weitere Raketen aus der Mannheim-Fankurve gezündet wurden, entschied Ittrich auf Spielabbruch. Schon vor der Begegnung gab es Zwischenfälle auf dem Gästeparkplatz und Attacken auf einen KFC-Fanbus. Weitere Vorfälle, wie Mannheimer Übergriffe auf den Gästeblock, konnte die Polizei verhindern.
Sportgericht entschied den KFC-Aufstieg
Die Beamten verzichteten bewusst darauf, auf der Osttribüne des Carl-Benz-Stadion einzuschreiten, da die Wahrscheinlichkeit massiver Zusammenstöße von Polizei und Waldhof Anhängern und daraus resultierender Verletzte zu hoch war. Zuvor wurden bereits Mitarbeiter des Ordnungsdienstes mit Schlägen und Tritten angegriffen. Insgesamt wurden vor, während und nach der Partie rund 45 Personen verletzt - unter diesen befanden sich sechs Beamte. Zehn Personen wurden festgenommen, 24 Strafanzeigen gestellt.
Das Sportgericht des DFB wertete das Spiel im Endeffekt mit 2:0 für die Krefelder, deren Aufstieg in die dritte Liga damit in trockenen Tüchern war. Mittlerweile spielt auch Waldhof in Liga drei und am Samstag (14 Uhr) treffen beide Mannschaften erstmals in Mannheim wieder aufeinander.
Autor: Dustin Arnold