Am 20. Juni 2020 will der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) auf einer außerordentlichen Sitzung entscheiden, wie es mit der Regionalliga-West-Saison 2019/2020 weitergeht. Es ist ein offenes Geheimnis, dass nur ein Szenario infrage kommt: der vorzeitige Saisonabbruch.
Auch beim TuS Haltern erwartet man diese Entscheidung. Der Aufsteiger, der sportlich auf einem Nicht-Abstiegsplatz rangiert, will aber nicht nur die Verbands-Entscheidung über die Saison 2019/2020 abwarten, sondern hofft zudem noch, dass der Verband die Auflagen für die kommende Serie lockert. Andernfalls zieht der TuS Haltern einen Regionalliga-Rückzug in Erwägung. Das bestätigt Halterns Marketingchef Raphael Brinkert gegenüber RevierSport.
"Um unser Stadion Regionalliga-tauglich zu machen, müssten wir um die 400.000 Euro in die Hand nehmen"
"Wir haben einfach keine Lust mehr jedes zweite Heimspiel in der Fremde zu bestreiten. Hier geht es viel weniger um den finanziellen, als den emotionalen Verlust. Wir sehen uns einfach als einen Amateurfußballverein alter Schule an. Wir sind ambitioniert, aber nicht um jeden Preis. Am Ende des Tages sehen wir die Regionalliga als die höchste Amateurfußball-Spielklasse an. Sollten aber für die Teilnahme an der Liga hohe Auflagen erforderlich sein, dann müssen wir uns Gedanken machen, ob das alles mit der Philosophie des TuS Haltern zu vereinbaren ist", erklärt Brinkert.
Aktuell arbeitet der TuS an einem Flutlicht-Konzept. Das ist eine Auflage des Verbandes, um Haltern mehr Heimspiel in der Stausee-Kampfbahn zu gewähren. Das Problem: so eine Flutlichtanlage kostet um die 80.000 Euro. Dazu muss Haltern auch noch an seinen Tribünen feilen. "Um unser Stadion Regionalliga-tauglich zu machen, müssten wir um die 400.000 Euro in die Hand nehmen. Das ist für die nahe Zukunft unrealistisch. Das Stadion gehört ja auch der Stadt. Die Stadt Haltern will verständlicherweise auch nicht um jeden Preis Regionalligafußball sehen", sagt Brinkert.
Der TuS Haltern hatte schon vor Wochen in einer Presseerklärung verkündet, dass man in Zukunft noch regionaler werden will. [article=484460]Hier wurde das Vorbild Athletic Bilbao genannt.[/article] Gut möglich, dass das "deutsche Athletic Bilbao" in Zukunft nur in der Oberliga Westfalen spielen wird.
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