„Schalke hat sich ein wenig zu einem Ausbildungsverein entwickelt“, erklärt Ex-S04-Profi Roman Neustädter im Interview mit Spox und Goal. Zwischen 2012 und 2016 spielte der 32-Jährige vier Jahre bei den Königsblauen. „Als ich dorthin wechselte, gehörten wir mit Bayern und Dortmund zu den Top-Klubs der Liga, hatten zuvor das Halbfinale der Champions League erreicht (…). Jetzt kann Schalke die Spieler einfach nicht mehr halten", so der Defensivallrounder.
Nach drei Jahren in der Türkei bei Fenerbahce steht Neustädter seit Sommer 2019 bei Dynamo Moskau unter Vertrag. Seinen Ex-Klub aus Gelsenkirchen hat der zweifache deutsche und zwölffache russische Nationalspieler weiterhin im Visier.
Neustädter: "Schalke müsste zu den Top-3 in Deutschland gehören.“
Bei den vielen namhaften Abgängen der letzten Jahre nimmt Neustädter auch die Vereinsführung des FC Schalke 04 in die Pflicht: „Vielleicht müssen die Verantwortlichen den jungen Spielern frühzeitig mehr Vertrauen schenken und die Verträge verlängern. Sonst werden nach Nübel die nächsten Abgänge Amine Harit, Weston McKennie oder auch Jonjoe Kenny sein, wenn sie so weiterspielen. Ein Ozan Kabak sehe ich in seiner Entwicklung auch erst noch am Anfang. Die Entwicklung ist wirklich schade, denn Schalke müsste zu den Top-3 in Deutschland gehören.“
Neustädter über Nübel-Theater: "Das ist typisch Schalke"
Trainer David Wagner führte Schalke wieder ins Rennen um die europäischen Plätze. Obwohl die Formkurve vor dem Ausbruch des Coronavirus nach unten zeigte, stehen die Königsblauen auf Platz sechs der Bundesliga.
Neustädter sah Schalke auf einem guten Weg, um so verärgerter ist er über die Unruhe, die der ablösefreie Wechsel von Alexander Nübel zum FC Bayern verursacht: „Man kann ihm den Schritt doch nicht vorwerfen, so eine Chance nimmt jeder wahr. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ein Spieler, der auf Schalke den Durchbruch schafft, ablösefrei wechselt. Da gibt es mit Goretzka, Leroy Sane oder Joel Matip, der immer belächelt wurde und dann mit Liverpool die Champions League gewinnt, genügend Beispiele. Dass jetzt alles an Nübel festgemacht wird und die Fans ihn ausgepfiffen haben, ist typisch Schalke. Da wird alles, was man vorher für den Verein geleistet hat, vergessen.“
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