Der Stimmungstempel wird verstummen. Keine motivierenden Gesänge, keine farbenfrohe Choreographie, nicht einmal Zuschauer im Unterrang der Nordwestkurve sollen das „Trauerspiel“ zwischen Eintracht Frankfurt und Union Berlin (20.30 Uhr/DAZN) begleiten. „Wir sind keinesfalls bereit, eine gute Miene zum Montagsspiel zu machen!“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Frankfurter Fanszene.
Die Anhänger der Hessen laufen Sturm, weil ihnen die Deutsche Fußball Liga (DFL) erneut den unbeliebten Termin zu Wochenbeginn „reingedrückt“ habe. Nach Protesten mit Tennisbällen, Trillerpfeifen, Pyrotechnik oder Ostereiern ist ein kompletter Boykott der Partie zum Abschluss des 23. Spieltags ihrer Ansicht nach nun die ultimative Form, sich „gegen Schikanen und Fanfeindlichkeit“ zu wehren.
Dass die DFL nach der Saison 2020/21 keine Partien an einem Montag mehr ansetzen wird, stellt große Teile der Anhänger dabei überhaupt nicht zufrieden. Sie kritisieren die Zerstückelung des Spieltags, die sich ab 2021 dann eben in Form von fünf Sonntagsspielen um 19.30 Uhr äußern wird. „Das ist dann zwar nur noch halbscheiße, aber bestimmt kein Grund für lauten Applaus“, heißt es in der Stellungnahme.
Vollkommen unbegründet ist der Zorn der Frankfurter tatsächlich nicht, ihre Mannschaft wird bereits zum fünften Mal zu einem der seit der Saison 2017/18 ausgetragenen und terminierten 14 Montagsspiele antreten. Dass dies größtenteils der stimmungsvollen und erfolgreichen Festspiele in der Europa League unter der Woche geschuldet ist, wollen die Fans aber nicht einsehen. sid