Die TV-Einnahmen würden unter den Klubs der 1. und 2. Liga aufgeteilt. „Die Vereine aus der 3. Liga kriegen in der Regel nur rund 800.000 Euro. Und was passiert mit den Oberliga-Vereinen, viele aus kleinen Städten?“, fragte Baumgart: „Die können froh sein, wenn der Friseursalon eine Spende gibt.“ Natürlich sei die Bundesliga das Premium-Produkt schlechthin. „Aber wir müssen an die kleinen Klubs denken, die für ihre Möglichekeiten Super-Arbeit machen“, sagte Baumgart.
Eine Folge dieser Entwicklung ist für den 48-Jährigen, dass die Einsatzzeiten junger deutscher Spieler in der Bundesliga rückläufig seien, „weil zu wenig nach oben kommen. Ich habe deshalb das Gefühl, dass jeder deutsche Spieler in der Bundesliga bereits zum erweiterten Kader von Bundestrainer Joachim Löw gehört“, sagte Baumgart.
Von Top-Klubs wie Bayern München oder Borussia Dortmund wünscht er sich, dass sie „nicht nur nach Top-Spielern für Millionen-Summen Ausschau halten und sie holen, sondern Spieler aus dem eigenen Nachwuchs oder der Region entwickeln. Wie in den 60er-Jahren, in den 70er-, 80er- oder 90er-Jahren. Heute wird der Champions-League-Sieger gekauft.“
Am Dienstag war ein erneuter Umsatzrekord im deutschen Profifußball verkündet worden. In der vergangenen Saison beliefen sich die Gesamterlöse der 36 Klubs aus der Bundesliga und der 2. Liga auf 4,8 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 4,42 Milliarden gewesen. Das geht aus dem „Wirtschaftsreport 2020“ der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor. sid