Das letzte Spiel vor der Winterpause stellt bei Rot-Weiss Essen viele Weichen. Gelingt im Kellerduell gegen die U23 des VfB Stuttgart am Samstag (14 Uhr) ein Sieg, dann ist RWE wieder voll dabei.
Bei einem Remis oder gar einer Niederlage gegen die auswärts noch sieglosen Stuttgarter würde es in der kurzen Winterpause ungemütlich in Essen.
Daher versucht auch der neue RWE-Trainer Uwe Koschinat viel Optimismus zu versprühen. Auf der Pressekonferenz vor der Partie erklärte er zum Beispiel, wie die Mannschaft nach dem 0:2 in Osnabrück empfangen wurde: "Nach der Rückkehr aus Osnabrück haben uns viele Menschen in Essen empfangen. Sie sagten, sie stehen hinter uns. So etwas gibt Kraft."
Die man nun auf dem Platz sehen muss. Es werden wieder über 15.000 Zuschauer im Stadion sein, mit einem Sieg mit zwei Toren Unterschied könnte RWE den VfB sogar überholen. Doch das ist für Koschinat nicht die erste Priorität. "Ich fokussiere mich voll auf den Dreier gegen Stuttgart. Es ist vorerst nur wichtig zu gewinnen, den Rest haben wir uns versaut durch die Pleite in Osnabrück."
Vor allem die harmlose Offensive war mal wieder ein großer Grund, warum man auch beim Letzten nichts holen konnte. Daher stand unter der Woche auf dem Trainingsplan, wie man nach vorne besser und klarer agiert. Koschinat: "Ich habe die Spieler in ihrer individuellen Qualität vor dem Tor begleitet, es gab viele Wiederholungen."
Wir können nach der Hinrunde nicht viel gutmachen, aber ein bisschen reparieren
Uwe Koschinat
Gegen Stuttgart wird man sehen, ob es was gebracht hat. Seit 307 Minuten warten die Essener auf einen eigenen Treffer. Mit Blick auf die Partie legt sich Koschinat fest: "Wir dürfen den VfB nicht unterschätzen, er definiert sich über das Fußballspielen. Wir wollen viele Zweikämpfe in der gegnerischen Hälfte führen, ohne defensiv anfällig zu werden. Das muss die DNA von RWE-Fußball sein. Es wird eine ganz andere Partie als in Osnabrück, der VfL war einfach strukturiert. Das Spiel gegen den VfB wird für uns ein großer Stresstest. Ich bin gespannt, wie zweikampforientiert wir die Partie gestalten können."
Dabei wird er wieder auf die Viererkette setzen, sein Vorgänger favorisierte die Dreierkette, Koschinat hat beide Systeme auf dem Schirm: "Wir haben einige starke Innenverteidiger. Auch Mustafa Kourouma hat in Osnabrück seinen Mann gestanden. Mit der Dreierkette sah das stabil aus, mit der Viererkette hatten Julian Eitschberger und Lucas Brumme viele Durchbrüche auf den Außen. Ich möchte mir für die Rückrunde die Idee wechselnder Systeme offenhalten. Das kann dann auch eine Stärke sein."
Doch vor der Rückrunde gibt es die letzten 90 Minuten im Jahr 2024. Koschinat mit seinem Schlusssatz: "Ich wünsche mir Bedingungslosigkeit. Auf dem Platz und beim Publikum. Wir können nach der Hinrunde nicht viel gutmachen, aber ein bisschen reparieren."