Das Jahr 2025 ist für den Wuppertaler SV wie verflucht. Der WSV konnte aus den sechs Regionalliga-Partien noch keinen einzigen Sieg einfahren, verliert zwar nie hoch, aber kommt einfach nicht vom Fleck.
Die bittere Realität nach dem unglücklichen, vermeidbaren 0:1 im Sechs-Punkte-Spiel gegen Kellerkind SC Wiedenbrück: Wuppertal steht nur einen Punkt über dem Strich, könnte am Wochenende gleich von drei Konkurrenten im Abstiegskampf überholt werden. Die Niederlage gegen Wiedenbrück ist auch für Sebastian Tyrala schwer zu verdauen: "Ich habe mir das Spiel jetzt mehrmals reingezogen und es war immer wieder eine Qual", sagt der 37-Jähre rückblickend.
Doch der WSV hat es noch in der eigenen Hand: Er trifft auf den ärgsten Verfolger, auf den direkten unteren Tabellennachbarn, die U23 des FC Schalke 04 (Samstag, 14 Uhr, RS-Liveticker). Nach der bitteren Heimpleite gegen Wiedenbrück schob WSV-Coach Sebastian Tyrala in der Woche vor dem Keller-Krimi eine zusätzliche Einheit in den Wuppertaler Trainingsplan.
"Eine Einheit mehr - vielleicht ist das der Schlüssel. Die Jungs haben das gut aufgenommen", erklärt er auf der Pressekonferenz vor der Partie. Angesichts der zahlreichen vergebenen Großchancen zuletzt wurden dort auch Abschlüsse trainiert.
Tyrala fordert von seinen Schützlingen, dem Kampf um den Klassenerhalt die höchste Priorität einzuräumen. "Das ist Abstiegskampf. Zehn Wochen, zehn Spiele. Ich habe gesagt, wir müssen jetzt alles unterordnen, egal was gerade ist. Wir müssen zweieinhalb Monate alles hintenanstellen, was geht, dass wir Punkte holen und am Ende, egal wie, die Klasse halten."
Der Zweitgarnitur des FC Schalke 04 hat derweil seine Spielweise der Tabellensituation angepasst, lässt kaum mehr was zu und hat in den letzten fünf Partien nur ein einziges Gegentor schlucken müssen. Zugegeben: Viele Tore schießen die Schalke-Talente ebenfalls nicht. Drei Nullnummern, ein 1:1 und ein 1:0-Erfolg stehen zu Buche. Aber: Schalke II ist damit wieder voll im Rennen um den Klassenerhalt.
"Schalke hat sich umgestellt, sie sind keine typische U23, die überragenden Fußball hintenraus spielen möchte, sondern das ist pragmatischer geworden: Viele lange Bälle, Kampf um den zweiten Ball", erklärt Tyrala. "Das ist Abstiegskampf - das wird kein Zuckerschlecken, aber das darf es auch nicht sein und vielleicht gibt es die eine Chance, die wir bekommen, die wir dann auch nutzen."