Es gibt Jahre, da reicht relativ wenig Leistung, um die Ziele am Ende doch zu erreichen. Während in der 2. Bundesliga die SV Elversberg rein statistisch der historisch schwächste Tabellenführer nach 16 Partien in der Geschichte der eingleisigen 2. Bundesliga ist, kann der VfL Bochum sich noch Hoffnungen auf den Bundesliga-Klassenerhalt machen, obwohl die Mannschaft es geschafft hat, einen Spieltag vor der Winterpause noch ohne Sieg zu sein - wettbewerbsübergreifend.
Es ist eigentlich eine Farce, dass der VfL nicht schon weit abgeschlagen ist. Aus im DFB-Pokal in Runde eins, drei mickrige Remis nach 14 Spieltagen. So schlecht war nur der 1. FC Köln in der Saison 2017/18 sowie Greuther Fürth vor drei Jahren, die sogar nur einen Zähler nach 14 Partien hatten.
Was beide eint, sie stiegen mit Pauken und Trompeten ab. Das zeichnet sich beim VfL derzeit noch nicht ab. Sie haben das große Glück, dass mit dem kommenden Gegner aus Heidenheim, St. Pauli und Holstein Kiel drei Mannschaften in der Liga sind, die gefühlt auch kein Bein auf den Boden bekommen und jederzeit für eine ausgiebige Pleitenserie infrage kommen.
Ansonsten dürfte der VfL jetzt mit den Zweitliga-Planungen beginnen. Doch aufgrund der schwächelnden Konkurrenz und einem Deppen, der meint, ein Feuerzeug auf den Platz werfen zu müssen, das auch noch Bochums Schlussmann Patrick Drewes traf, hat der VfL eine Chance erhalten, wo man gar nicht weiß, wo sie herkommt.
Das sollte dem VfL vor dem Sonntag Mut machen - aus zwei Gründen. Auf der einen Seite gibt es das Geschenk, trotz der Sieglos-Serie die Möglichkeit zu haben, im Bestfall auf zwei Zähler an Heidenheim auf dem Relegationsplatz heranrücken zu können, sollte man die drei Punkte aus dem Union-Spiel am grünen Tisch bekommen.
Auf der anderen Seite waren die letzten Leistungen tatsächlich besser. Für einen Sieg hat es nicht gereicht, aber man hatte das Gefühl, die Elf von Trainer Dieter Hecking ist in der Tat nah dran. Nur muss man eben jetzt auch zupacken - egal wie die Konstellation ist.
Und sie ist gut, denn Heidenheim hat zuletzt in der Bundesliga gar nichts auf die Reihe bekommen, musste zudem am Donnerstag noch in der Conference League gegen den FC St. Gallen ran (1:1). Wenn der VfL auch diese Chance nicht nutzen kann, dann sollte man im Winter vermehrt Richtung Zweitliga-Planung schauen. Denn irgendwann gehen die Geschenke der Konkurrenz aus und nur mit eventuellen Siegen am grünen Tisch hat noch niemand die Liga gehalten...