Das erste Drittliga-Heimspiel für Alemannia Aachen seit elf Jahren endete 1:1 (0:1) gegen den SC Verl. Dabei war der Aufsteiger bereits nach elf Minuten in Unterzahl, weil Routinier Charlison Benschop die Rote Karte sah. Zudem kassierten die Kaiserstädter vor 23.000 Zuschauern auch noch das 0:1 kurz vor der Pause.
Aachens Trainer Heiner Backhaus hob gegenüber Magenta daher die Moral seiner Mannschaft hervor: "Das war ein superintensives Spiel, wenn du 80 Minuten in Unterzahl spielst und dann kurz vor der Pause noch das Gegentor bekommst. Das war für die Moral natürlich nicht gut. Zur Halbzeit haben wir gesagt: Jetzt gehen wir all in. Jetzt pressen wir in Unterzahl einfach und dafür sind wir belohnt worden. Wir müssen uns nicht schämen, hier den Punkt mitgenommen zu haben."
Zur Roten Karte von Benschop, der den Verler Max Scholze von hinten aufs Sprunggelenk trat, meinte Backhaus: "Oh, auweia. Gute Besserung an den Jungen erstmal. Zu wild, zu heiß vielleicht im ersten Spiel hier am Tivoli. Kann man pfeifen. Das haben wir aber auch gar nicht zum Thema gemacht." Scholze musste nach dem Foul ausgewechselt werden.
Neben Lukas Scepanik, der nach 51 Minuten per Kopf zum Ausgleich traf, war auch Alemannia-Keeper Marcel Johnen maßgeblich am Punktgewinn beteiligt. Der junge Schlussmann parierte einige gefährliche Bälle. "Ich mag es nicht, Einzelspieler herauszuheben, weil das Kollektiv heute dafür gesorgt, dass wir 1:1 gespielt haben.", gab Backhaus zu und schob dennoch ein Kompliment an Johnen nach: "Wir haben einen Super-Torwart, der ist erst 21 Jahre alt und ihm gehört die Zukunft. Dafür haben wir ihn, dass er solche Bälle hält."
Zudem richtete sich Backhaus an die Fans und sprach ihnen ein Lob aus: "Das Publikum hat uns getragen. So eine Stimmung habe ich hier äußert selten erlebt. Die Fans haben einen überragend guten Sinn gehabt, was die Mannschaft braucht."
Nach dem Punktgewinn gegen Verl war der 42-jährige Coach "wahnsinnig stolz" auf seine Truppe. Man habe nicht gespürt, "dass wir einer weniger waren." Sein Fazit: "Das war mehr als nur ein Punktgewinn. Wir sind in der Liga angekommen." Der Saisonstart der Aachener ist mit vier Zählern aus zwei Spielen mehr als geglückt.
Bevor es im Ligaalltag in zwei Wochen mit einem Auswärtsspiel bei Energie Cottbus weitergeht, steht am nächsten Samstag zunächst das Pokalspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel an.