„Liebe erträgt alles – zusammen für den Spielverein aus Meiderich, egal in welcher Liga“. Die Ultras des MSV Duisburg hatten in der Stadt und Umgebung schon in den Tagen zuvor viele Plakate aufgehängt, auf der Vereinsikone Günter Preuß abgebildet war.
Und auch die befreundeten Mainzer drückten im Bundesliga-Heimspiel gegen Dortmund ihre Anteilnahme aus. „Was habt ihr für Zeiten erlebt, dass Duisburg wieder aufersteht“, stand auf einem Banner.
Im Stadion herrschte von Beginn an komische Stimmung - und Stille. „Wir gratulieren der besten Mannschaft der Vereinsgeschichte zu 60 Jahren Vizemeisterschaft“, zeigten die MSV-Anhänger auf einem großen Banner, nachdem sie den inzwischen bekannten „Schande für Duisburg“-Schriftzug kurz vor Anpfiff abgenommen hatten.
„Wir verachten euch auf dem Platz dafür, dass ihr Teil dieser Geschichte seid“, war zudem auf einem Spruchband in der Nordkurve zu lesen. Währenddessen trat Stadionsprecher Stefan Leiwen wie gewohnt vor das Mikrofon. Er verzichtete auf das gewohnte Vorlesen der Mannschaftsaufstellungen und nutze die Zeit für einen emotionalen Appell. Der Bogen erschien nur auf der Anzeigetafel. Die Fans riefen „Absteiger“ und „Wir sind Duisburger und ihr nicht“. Sie verzichteten auf den Support.
„Ich bin entsetzt und traurig“, sagte Leiwen. Den Stadionsprecher nimmt der Abstieg als gebürtiger Duisburger sichtlich mit. Er lobte die 10.000 Zuschauer, die trotzdem den Weg in die Schauinsland-Reisen-Arena fanden. „Ich möchte allen Mitarbeitern, ehrenamtlichen Helfern, Dauerkarteninhabern und Sponsoren danken. Wir werden wieder aufstehen, die Kräfte bündeln und neu angreifen. Duisburg kann Krise. Lasst uns mit klaren Ansagen in die Zukunft gehen.“
Die Fans pfiffen und schwiegen weiter. In der Schlussphase kam es dann zu Ausschreitungen.
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