Beim Aufsteiger VfB Lübeck ist vor dem Duell in der 3. Liga am Freitagabend (19 Uhr) bei Rot-Weiss Essen viel los. Nur zwei Siege gab es aus den ersten 18 Partien, daher musste Coach Lukas Pfeiffer gehen.
Zuletzt gab es seit sechs Partien keinen Sieg, der Abstand auf das rettende Ufer beträgt bereits vier Punkte. Aktuell betreute Interimstrainer Bastian Reinhardt die Mannschaft, er wird auch in Essen an der Seitenlinie stehen.
Allerdings wird auch er - wie sein Vorgänger - nicht aus dem Vollen schöpfen können. Denn mit Hanno Behrens, Robin Kölle, Felix Drinkuth, Marvin Thiel, Kimmo Hovi und Morten Rüdiger fallen sechs Spieler aus. Torhüter Florian Kirschke steht aufgrund seiner Rückenbeschwerden nur für den Notfall zur Verfügung.
Ex-Profi Reinhardt betont vor den schwierigen 90 Minuten in Essen: "Natürlich war der Beginn der Woche nicht so, wie wir alle uns das vorgestellt hatten. Aber die Jungs sind alle Profis, und da war es gar nicht nötig, den Fokus noch besonders auf das Spiel zu lenken. Alle wissen, worum es geht. Die Sinne sind geschärft und alle Spieler wittern eine neue Chance, das ist ein Effekt so einer Veränderung."
Das Spiel an der Hafenstraße vor voller Hütte ist zudem ein Highlight in der 3. Liga, auf das sich alle freuen
Bastian Reinhardt
Zumal es vor voller Hütte in Essen einen besonderen Anreiz gibt, wie auch der Interimscoach weiß: "Das Spiel an der Hafenstraße vor voller Hütte ist zudem ein Highlight in der 3. Liga, auf das sich alle freuen. Wir sind gut auf den Gegner vorbereitet und wissen, dass wir phasenweise Druck aushalten müssen. RWE wird eine unglaubliche Wucht entwickeln wollen mit dem Publikum im Rücken, hat aber – wenn auch gegen zwei sehr gute Gegner – zuletzt zweimal verloren und durch den Spielausfall letzte Woche nicht den optimalen Rhythmus."
Zudem weiß RWE nicht, wie man sich konkret auf den Gegner einstellen kann. Die Analyse, die Essens Trainer Christoph Dabrowsk erstellt hat, dürfte durch den Trainerwechsel verpufft sein.
Reinhardt erklärt: "Wir werden sicher kleine Dinge verändern, von der Aufstellung wie auch vom System her. In solch einer schwierigen Phase wird es erst einmal darum gehen, gut zu verteidigen, in den Zweikämpfen da zu sein und dem Gegner nicht zu viel Raum anzubieten. Wenn wir den Ball erobern, wollen wir mit schnellem schnörkellosem Spiel die Räume, die sich für uns ergeben können, nutzen. Wir sind in der Rolle des Underdogs. Aber wir haben eine Chance, und die wollen wir nutzen."
Vielleicht ein Mutmacher für den VfB: Die letzten vier Spiele gewann der VfB in Essen, RWE konnte bisher nur ein Heimspiel gegen Lübeck gewinnen, das war im Jahr 1996 - damals gab es ein 2:0. Jörg Beyel und Wolfram Klein waren die Torschützen vor damals 6900 Zuschauern.