Im Kollektiv zeigte Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag gegen den SC Verl eine ganz schlechte Leistung.
Die Folge war die deutliche 0:5-Heimklatsche.
Vorne fehlte mal wieder die nötige Konsequenz und in der Defensive lud man den effektiven Gegner im zweiten Durchgang zum Toreschießen ein. RWE-Boss Marcus Uhlig sprach anschließend von einer "absoluten Frechheit".
Auch bei Rechtsverteidiger Andreas Wiegel sah die Gemütslage nicht anders aus, als er mit gesenktem Kopf zum Interview durch die Katakomben lief. Der erfahrene ehemalige Zweitliga-Profi konnte sich diese Leistung nicht erklären. "Es ist sehr, sehr schwer, Worte zu fassen, was gerade passiert ist. Wir haben einfach eine zweite Drecks-Halbzeit gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir zu Beginn noch versucht, etwas druckvoller zu spielen, aber was dann anschließend passiert ist, da müssen wir uns alle mal hinterfragen - ob das alles ist, was wir können", zeigte sich Wiegel sprachlos.
Der 32-Jährige, der eigentlich zu den Leistungsträgern zählt, aber gegen Verl ebenfalls einen rabenschwarzen Tag erwischte, ärgerte sich auch über das fehlende Aufbäumen nach dem Rückstand: "Wenn die Basics und Grundtugenden fehlen, dann wird es schwer. Dass wir in zwei Spielen so viele Gegentore kassieren, ist völlig inakzeptabel. Was uns die Wochen zuvor so stark gemacht hat, war, dass wir hinten konsequent verteidigt und sehr wenig Gegentore bekommen haben. Das ist gerade das Manko. Wir müssen uns auf jeden Fall vorwerfen lassen, dass wir nicht konsequent verteidigt haben."
Wiegel hatte nach dem Abpfiff auch Verständnis dafür, dass die Fans den unterirdischen Auftritt der Mannschaft mit einem Pfeifkonzert quittierten. Der gebürtige Paderborner erklärte:
"Ich glaube, die ärmsten Säue sind die Fans. Sie geben jedes Spiel alles und sind für uns da. Dass die Fans nach einem 0:5 sauer und unzufrieden sind, ist absolut verständlich. Es ist völlig normal, dass man da mal einen auf den Deckel bekommt. Wir haben einiges gutzumachen."
Die einzige Antwort kann Rot-Weiss Essen auf dem Platz geben, und zwar am kommenden Freitagabend (13. Oktober, 19 Uhr): Dann ist RWE zu Gast bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund im Signal-Iduna-Park. Essens Rechtsverteidiger gibt für dieses Duell eine klare Marschroute vor: "Wir haben uns selbst in die Bredouille gebracht und jetzt liegt es an uns, da wieder rauszukommen."