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Caspar Jander über seine Entwicklung, die anstehende Runde und seine Zukunft

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MSV Duisburg: Caspar Jander über seine Entwicklung, die anstehende Runde und seine Zukunft
Foto: firo

Caspar Jander steht vor dem Drittliga-Start mit dem MSV Duisburg. Der 20-Jährige spricht über die Saison, Druck und seine Zukunft.

Wenn der MSV Duisburg am Sonntag zum Drittliga-Auftakt beim SC Freiburg II gastiert, wird für Caspar Jander erst die zweite komplette Saison im Profibereich beginnen.

Dennoch ruhen große Hoffnungen auf den Schultern des 20-jährigen Mittelfeldspielers. Mit starken Auftritten in der vergangenen Spielzeit etablierte er sich schnell als Stammkraft und trug am letzten Spieltag sogar die Kapitänsbinde.

Im Interview spricht der gebürtige Münsteraner über seine Entwicklung, die anstehende Runde und seine Zukunft.

Caspar Jander, mit nur 20 Jahren wird das Interesse an Ihrer Person immer größer. Sie standen etwa bei der Präsentation der neuen Trikots im Rampenlicht oder geben Interviews wie dieses. Wie viel Spaß machen Ihnen diese Verpflichtungen abseits des Platzes?

Um ehrlich zu sein, stehe ich nicht so gerne im Mittelpunkt und bin eher ein schüchterner Typ. Ich spiele einfach gerne Fußball und möchte mich auf meine Leistungen konzentrieren. Natürlich ehrt es mich, dass ich zum Beispiel zum Spieler der Saison gewählt wurde. Aber wenn das Drumherum zu viel wird, bedeutet es auch Unruhe für mich. Da bin ich am liebsten für mich selbst.

Wie nutzen Sie am liebsten Ihre Zeit außerhalb des Fußballs?

Ich bin gerne mit Freunden unterwegs - zum Kaffeetrinken, Karten, Basketball oder Playstation spielen. Ich wohne inzwischen in Meerbusch, aber wenn ich in meiner Heimat Münster bin, versuche ich, viel Zeit mit der Familie und meiner Freundin zu verbringen. Wie ist es denn als Jungprofi des MSV: Werden Sie auf der Straße erkannt? Wenn ich in meinen Vereinsklamotten am Stadion oder Trainingsgelände unterwegs bin, dann natürlich. Es ist immer ein cooles Gefühl, wenn Fans kommen und Fotos machen oder ein bisschen quatschen wollen. Ansonsten ist das aber die Ausnahme.

Der Werdegang von Caspar Jander

Über die Jugendabteilungen von Preußen Münster, Borussia Dortmund und FC Schalke 04 wechselte Jander vor zwei Jahren in die U19 der Zebras.

Am 23. Januar 2022 feierte er sein Debüt beim 3:4 gegen den 1. FC Saarbrücken.

Inzwischen kommt Jander bereits auf 39 Einsätze in der 3. Liga. Dabei gelangen ihm fünf Vorlagen und ein Treffer - beim 3:2-Sieg gegen Saarbrücken Anfang dieses Jahres.

Sie haben Anfang 2022 Ihr Debüt gefeiert und sind vor Ihrer zweiten kompletten Saison bereits Stammspieler. Wie schauen Sie auf die letzten eineinhalb Jahre zurück?

Das ist alles ziemlich schnell gegangen. Mein Debüt und meine ersten Einsätze hatte ich in einer nicht einfachen Zeit für den Verein: Der Sportdirektor wurde gewechselt, dann der Trainer – da habe ich in kurzer Zeit schon einiges erlebt. Als Torsten Ziegner kam, habe ich mich auf Anhieb sehr gut mit ihm verstanden. Er hat mir viel Vertrauen geschenkt. In der vergangenen Saison durfte ich viele Spiele machen, das war sehr cool. Als Mannschaft hatten wir zwar viele Ups and Downs. Dennoch würde ich die letzte Runde als „in Ordnung“ bewerten.

Waren Sie selbst überrascht, wie schnell Sie sich bei den Profis etabliert haben?

Überrascht nicht unbedingt, ich habe ja schon in der Zeit davor häufiger mit den Profis trainiert. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, so viele Spiele bestreiten zu dürfen. Den Sprung in die 3. Liga habe ich mir damals aber bereits zugetraut.

Spüren Sie nach der starken letzten Saison Druck, dass Ihre Leistungen jetzt als Maßstab genommen werden?

Ich merke zumindest, dass mir mehr Verantwortung übertragen wird und eine andere Erwartungshaltung da ist. Ich gehöre jetzt zur ersten Elf und kann mich nicht mehr hinter meinem Alter verstecken, wenn es mal nicht so läuft.

Wie gehen Sie damit um?

Für mich ist es das Beste, wenn ich nicht allzu viel darüber nachdenke, sondern einfach Gas gebe und versuche, der Mannschaft mit meinen Stärken zu helfen.

Sie waren schon in der letzten Saison Teil des Mannschaftsrates. Wie kam es dazu?

Das ging vom Trainer aus. Er weiß, dass ich mich in der Mannschaft mit allen gut verstehe und eine besondere Connection zu den jüngeren Spieler habe, so dass ich gut die Rolle des Vermittlers übernehmen kann, falls es mal Redebedarf gibt.

Es gab Anfragen an meinen Berater, aber es war nichts dabei, dass mich hier wegbewegt hätte.

Caspar Jander

Und dann saßen Sie bei den Besprechungen mit Haudegen wie Moritz Stoppelkamp oder Marvin Bakalorz und haben diskutiert?

Das war aufgrund meiner ruhigeren Art anfangs ein ungewohntes Gefühl. Diese Spieler mit ihrer Erfahrung und Persönlichkeit haben nochmal ein ganz anderes Standing, deshalb habe ich mich in diesen Sitzungen auch eher zurückgehalten. Aber natürlich habe auch ich meine Standpunkte und die der jungen Spieler vertreten.

Wie sieht es denn aktuell aus: Wie lautet das Feedback vom Trainer, wie sieht er Sie und Ihre Rolle?

Er sieht, dass ich versuche, auf dem Platz mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr zu sprechen. Und auch für meine Leistungen in der Vorbereitung gab es positives Feedback. Ich glaube, er ist aktuell zufrieden mit mir. Ich hoffe es zumindest (schmunzelt). Wo sehen er und Sie noch Verbesserungspotenzial?

Er fordert noch mehr Einsatz von mir im Defensivspiel, dass ich härter in die Zweikämpfe gehe und Männerfußball spiele. Ich möchte einfach noch mehr Gas geben, wie gesagt Verantwortung übernehmen. Und es dürften gerne einige Scorer mehr werden, wenn ich offensiver eingesetzt werde. Mit Julian Hettwer und Baran Mogultay haben zwei weitere Eigengewächse in der letzten Saison viel Spielzeit erhalten. Hettwer ist im Sommer zur U23 von Borussia Dortmund gewechselt. Wie denken Sie darüber? Für mich war es nicht ganz so überraschend, weil wir schon vor dem Wechsel ab und zu darüber gesprochen haben. Ich finde es sehr schade. Aus persönlicher Sicht, weil Jule ein guter Freund ist. Wir haben viel Zeit gemeinsam verbracht, waren zum Beispiel Zimmerkollegen. Zudem haben wir einen sehr guten Spieler verloren. Andererseits freue ich mich für ihn. Es ist ein cooler Wechsel für ihn, ich wünsche Jule nur das Beste.

Haben Sie schon einen Wetteinsatz für das Duell zwischen Duisburg und Dortmund am neunten Spieltag vereinbart?

Wir haben schon einige Male telefoniert. Aber das Spiel gegeneinander war kein Thema, sondern eher sein Start beim BVB und wie es mit der Eingewöhnung läuft.

In Fankreisen gibt es immer wieder Befürchtungen, dass auch Sie in diesem Sommer verkauft werden könnten. Jetzt haben Sie die Gelegenheit, für Ruhe zu sorgen.

Ich denke, dass ich diese Saison auf jeden Fall in Duisburg verbringen werde. Ich fühle mich sehr wohl und konzentriere mich ausschließlich auf den MSV. Es gab Anfragen an meinen Berater, aber es war nichts dabei, dass mich hier wegbewegt hätte.

In der Bundesliga oder sogar Champions League zu spielen, ist ein Traum aus Kindheitstagen.

Caspar Jander

Haben Sie die Spekulationen über Ihre Zukunft verfolgt?

Ich habe mitbekommen, dass viel über meine Person geredet wurde. Das habe ich teilweise schon als nervig empfunden und versucht, es auszublenden.

Wenn Sie in Duisburg bleiben, gibt es zwei Optionen: Vertragsverlängerung oder ablösefreier Abgang in einem Jahr. Gibt es schon eine Tendenz, wie es bei Ihnen über den Sommer 2024 hinaus weitergeht?

Das ist noch offen. Wir sind in Verhandlungen mit dem Verein, mehr kann und möchte ich dazu aktuell nicht sagen.

Haben Sie einen langfristigen Karriereplan?

In erster Linie schaue ich von Saison zu Saison. Irgendwann möchte ich den nächsten Schritt gehen, ist ja klar. In der Bundesliga oder sogar Champions League zu spielen, ist ein Traum aus Kindheitstagen – auch wenn das momentan ganz weit weg ist. Wichtig ist jetzt aber nur, dass ich eine gute Saison mit dem MSV spiele.

Es war bisher eine ruhige Transferphase beim MSV. Wie schätzen Sie die Mannschaft ein?

Ich sehe uns gut aufgestellt. Wir sind noch näher zusammengerückt und als Team sehr stark. Jetzt geht es darum, dass auch auf den Platz zu bekommen. Die Fans wollen sehen, dass wir immer alles geben. Gelingt uns das, können wir eine gute Rolle spielen.

Der Verein hat den Aufstieg bis 2025 als Ziel ausgegeben. Da sollte es in dieser Saison schon merklich nach oben gehen, oder?

Das ist definitiv unser Ziel: eine bessere Saison zu spielen und möglichst viele Spiele zu gewinnen.

Wie schätzen Sie die Qualität der Liga in diesem Jahr ein?

Ich glaube, verglichen mit dem Vorjahr ist die Liga noch einmal stärker geworden. Es sind starke Absteiger aus der 2. Bundesliga und starke Aufsteiger aus der Regionalliga neu dabei.

Ist das Duell mit Aufsteiger Preußen Münster als gebürtiger Münsteraner eigentlich ein besonderes für Sie?

Auf jeden Fall. Ich habe immer in Münster gewohnt und selber für Preußen in der Jugend gespielt. Ich verbinde viel mit Münster und mag die Stadt sehr. Auf die Begegnungen freue mich sehr.

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3 Rot-Weiß Oberhausen 10 7 0 3 25:14 11 21
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 MSV Duisburg 5 4 1 0 14:4 10 13
2 Borussia Mönchengladbach II 6 3 3 0 12:5 7 12
3 SV Rödinghausen 5 4 0 1 11:4 7 12
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3 Fortuna Köln 5 3 1 1 11:8 3 10
4 MSV Duisburg 5 3 1 1 6:3 3 10
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