Nach dem blamablen 1:4 beim SV Meppen reichte der SG Dynamo Dresden der 2:1-Sieg über den VfB Oldenburg nicht mehr aus, um am Ende den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu feiern.
Dynamo verpasste das große Ziel und musste der SV Elversberg und dem VfL Osnabrück den Vortritt lassen. Der SV Wehen Wiesbaden hat noch die Chance in der Aufstiegsrelegation gegen Arminia Bielefeld aufzusteigen. Dresden beendete die Saison am Ende auf dem 6. Tabellenplatz. Und auch im Sachsen-Pokal ist Dynamo rausgeflogen. Im Halbfinale unterlag Dresden dem FSV Zwickau und wird somit nicht am DFB-Pokal 2023/2024 teilnehmen.
Trotz des Misserfolges und in der Szene als äußerst kritisch und in der Wortwahl nicht zimperlich geltenden Dynamo-Ultras, versuchten diese nach dem 2:1-Sieg gegen Oldenburg und dem verpassten Aufstieg der Mannschaft und den Verantwortlichen Trost zu spenden und zum Schulterschluss sowie gemeinsamen Angriff auf Liga zwei in der nächsten Saison aufzurufen.
Das beeindruckte auch den Torschützenkönig der Drittliga-Saison 2022/2023. "Sowas habe ich noch nie erlebt. Auch nicht bei größeren Vereinen wie dem HSV, bei dem ich in jüngeren Jahren gespielt habe. Die traurige Wahrheit ist aber, dass es dritte Liga ist. Auch das Gespür, dass sie uns für die Rückrunde feiern, obwohl wir jetzt nichts in der Hand oder erreicht haben, ist phänomenal und eigentlich nicht in Worte zu fassen", sagte Ahmet Arslan, der mit seinen Saisontoren 24 und 25 Dynamo zum Sieg und sich zum Torschützenkönig der Liga schoss.
Nächstes Jahr holen wir uns das, was dem Verein zusteht
Stefan Kutschke
Ob der 29-Jährige sich noch ein Jahr Dritte Liga antut, ist offener denn je. "Ich muss schauen, was jetzt für mich und meine Familie das Beste ist", sagte Arslan, der von Holstein Kiel ausgeliehen war. Eine Kaufoption sollen die Sachsen haben. Ob sie diese ziehen, ist noch offen.
Er ist aber nicht der Einzige, der Dynamo verlassen könnte. Denn wie das Portal "Tag24" berichtet, haben die Dresdner mit Arslan, Christian Conteh, Dennis Borkowski, Tim Knipping, Patrick Weihrauch, Robin Becker, Michael Akoto, Max Kulke und Kyu-hyun Park neun Spieler verabschiedet.
Borkowski (RB Leipzig), Conteh (Feyenoord Rotterdam) und Park (Werder Bremen) waren ausgeliehen. Vertragsgespräche mit den Genannten, so bestätigte es Trainer Markus Anfang, seien nicht geführt worden. Alle wurden zunächst einmal am Sonntag verabschiedet, eine Dynamo-Zukunft ist aber nicht ausgeschlossen.
Fakt ist: Dynamo ist nun zum Aufstieg in der Saison 2023/2024 verdammt. Das Dresdner Ur-Gestein Stefan Kutschke tönte vor Fans und Journalisten: "Nächstes Jahr holen wir uns das, was dem Verein zusteht." Pathetisch setzte er noch einen drauf: "Ein Leben lang Dynamo". Was ihn so sicher macht? Die Mannschaft sei zusammengewachsen. "Wir haben in der Rückrunde gezeigt, was Dynamo Dresden ausmacht. Man muss mit klaren Aussagen zeigen, was wir wollen und vornweg marschieren." wozi mit dpa