Remis im Geheimtest: Rot-Weiss Essen spielte am Mittwochnachmittag 2:2 gegen die KAS Eupen. Der Drittligist zeigte gegen den belgischen Erstligisten gerade in der ersten Halbzeit einen blitzsauberen Auftritt im Stadion an der Hafenstraße.
Trainer Christoph Dabrowski schickte eine Doppelspitze aufs Feld – anders als in der Liga, in der RWE bislang stets mit einem Ein-Mann-Sturm begann. Luca Wollschläger und Ron Berlinski starteten gegen die KAS ganz vorn, und auch in den weiteren Mannschaftsteilen ließ der Trainer einige Akteure spielen, die zuletzt eher nicht zum Zug gekommen waren.
So stand Felix Wienand im Tor, Sandro Plechaty verteidigte hinten rechts, neben ihm spielten Daniel Heber und Mustafa Kourouma, Aurel Loubongo lief den rechten Flügel rauf und runter. Die neu zusammengewürfelte Essener Elf machte es gut gegen den Tabellenfünfzehnten der belgischen ersten Liga.
Gerade der agile Berlinski wirbelte, schoss in der 14. Minute aus knapp 20 Metern an den Pfosten. Und er erzielte auch das 1:0 (16.): Loubongo traf zunächst nur die Latte, Kouroumas Kopfball entschärfte KAS-Torwart Abdul Nurudeen, dann kam Berlinski im Strafraum an den Ball und knallte ihn ins Netz. Die Führung ging in Ordnung, ein Klassenunterschied war in der Anfangsphase nicht zu erkennen.
Erst nach einer guten halben Stunde hatten die Belgier mehr von der Partie. Sie schnürten die Essener in der eigenen Hälfte ein ohne dabei gefährlich zu werden. Kourouma klärte per Kopf eine Flanke von Regan Charles-Cook (32.), nach einem Schuss des Engländers musste sich auch Wienand strecken (41.), weitere Chancen spielte sich Eupen nicht heraus.
Eine Überraschung nach der Pause: Nico Haiduk kam für Felix Herzenbruch, der Verteidiger ist eigentlich an den Oberligisten ETB Schwarz-Weiß verliehen, darf aber im Rahmen der Kooperation zwischen beiden Essener Klubs bei Förderspielen für Rot-Weiss auflaufen. Zudem brachte Dabrowski Niklas Tarnat für Björn Rother, der beim 1:3 in Wiesbaden begonnen hatte.
Konan N’Dri markierte schließlich den Ausgleich für die KAS (51.), ein trockener Schuss aus der Distanz, keine Chance für Wienand. Jan Kral prüfte Wienand ein weiteres Mal (55.), Eupen drängte, presste hoch, RWE bekam Räume zum Kontern.
Berlinski war nun häufiger auf dem rechten Flügel zu finden, Wollschläger alleinige Spitze. Der scheiterte nach einem Freistoß knapp, seine Direktabnahme landete nur am Pfosten (65.). Doch auch die Gäste kamen zu Möglichkeiten, und das nicht selten. Heber stoppte einen satten Flachschuss von N’Dri (68.) mit einer Grätsche, kurz darauf eilte Wienand aus dem Tor, um einen Steilpass abzufangen.
RWE: Doppelpack von Ron Berlinski
Mit Ben Heuser (kam für Fandrich) und Ben Hüning (kam für Heber) durften sich dann ab der 69. Minute zwei Talente aus der Bundesliga-U19 zeigen. Kevin Holzweiler wurde zusätzlich für Wollschläger eingewechselt, dafür rückte Berlinski wieder in den Mittelsturm. RWE hatte in der Schlussphase wieder mehr Ballbesitz als zuvor – doch Eupen drehte die Partie.
N’Dri, sicherlich der auffälligste Akteur auf dem Rasen, traf in der 82. Minute nach zwei Übersteigern zum 2:1 für die KAS. Aber dabei sollte es nicht bleiben: Holzweiler spielte zu Berlinski, und auch er machte seinen Doppelpack mit einem Schlenzer perfekt (88.).